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Liége  - Kristallerie Val Saint Lambert in Lißege-Seraing

Liége - Kristallerie Val Saint Lambert in Lißege-Seraing

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† Ingeborg K


Premium (World), Neuss

Liége - Kristallerie Val Saint Lambert in Lißege-Seraing

Im wallonischen Kohlegürtel gehörte die Kunst der Glasmacher seit dem 17. Jahrhundert zu den wichtigsten Industrien. In Seraing an der Maas bei Liège entstand im Verlauf des 19. Jahrhunderts nicht von ungefähr die größte Kristallglasfabrik Europas.

Ihre Lage dicht an den reichen Kohlevorkommen, ausgedehnten Wäldern, Bleiminen und Kalksteinbrüchen war gut gewählt (1824 hatte John Cockerill den ersten Koksofen in Seraing errichtet).

Genügend Rohstoffe waren vorhanden, ebenso eine lange gewachsene industrielle Infrastruktur, ein ausgezeichnetes Verkehrsnetz - Lüttich verfügt noch heute über den drittgrößten Binnenhafen Europas nach Duisburg und Paris – und die Lage inmitten Europas.

Die Entstehungsgeschichte der Kristallerie Val Saint Lambert ist eng verknüpft mit der Geschichte der lothringischen Kristallerien Saint Louis und Baccarat:

1802 hatte der Pariser Geschäftsmann Aimé-Gabriel d’Artigues in Vonêche bei Namur – damals zum französischen Empire gehörend – die erste "cristallerie industrielle" mit Savoir-faire aus Lothringen gegründet.

1826 richteten ehemalige Mitarbeiter von d’Artigues in Seraing bei Lüttich die "Verreries et Établissements du Val Saint Lambert" in einer profanierten Zisterzienserabtei ein.

Der Vertrieb erfolgte anfangs unter anderem über einen gemeinsamen Katalog mit Baccarat und Saint Louis in Paris.

Expansion
1836 erwarb die belgische Bank "Société Générale" das Unternehmen und versah es mit den für eine Expansion notwendigen Investitionen: Bald schon lief hier eine hoch moderne Dampfmaschine aus den benachbarten Cockerill-Werken.

Der Produktkatalog von 1839 ist in fünf Sprachen übersetzt, es entstanden bis heute gültige Designs, z.B. die Glasservices Poniatiowski, Lalaing und Metternich (vgl. Baccarat, Wadgassen).

Es folgten zahlreiche technische Innovationen (z.B. Boetius-Öfen), zum Teil als Ergebnis "interdisziplinärer" Arbeit (z.B. Kooperation mit dem Keramik-Ingenieur und Geschichtsprofessor Camille Renard bei der Entwicklung neuer Druckverfahren).

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