Daniel 19


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Männliche Skorpionsfliege

Die bei uns heimische Gemeine Skorpionsfliege (Panorpa communis) ist mit einer Körperlänge von maximal 18 Millimetern ziemlich winzig. In feuchten Gebieten wie Wälder oder Sumpfgebiete fühlt sich sich wohl. Und was noch viel wichtiger ist: Skorpionsfliegen können überhaupt nicht stechen. Zwar besitzen die Männchen tatsächlich eine Art Stachel an ihrem Hinterleib, der dem eines Skorpions verblüffend ähnlich sieht – doch es handelt sich dabei eigentlich um das Geschlechtsorgan der Insekten. So können sie das Weibchen bei der Paarung festhalten. Bei Weibchen befindet sich an der gleichen Stelle eine Legeröhre, die der Eiablage dient. Ihren Namen haben die „fliegenden Skorpione“ lediglich aufgrund der optischen Nähe zu den giftigen Spinnentieren erhalten. Ebenso skurril wie der Stachel ist das rüsselartige Mundwerkzeug der Skorpionsfliegen, sie zählen daher zu den Schnabelfliegen (Mecoptera).
Eine Verhaltensweise der Skorpionsfliegen ist allerdings, neben ihrem Äusseren, mehr als kurios: Sie rauben Futter aus den Netzen von Webspinnen, das Verhalten ist als Kleptoparasitismus bekannt. Üblicherweise trauen sich nur Spinnen zu diesem Zweck in die Netze ihrer Artgenossen; die Gefahr, selbst zum Opfer zu werden, ist in den klebrigen Fallen schlichtweg zu gross. Doch die fliegenden Insekten stört das nicht, sie stellen sich bei ihrem Raubzug nicht einmal besonders vorsichtig an – die Spinnen bemerken den Diebstahl daher in der Regel. Dennoch lassen sie die Skorpionsfliegen gewähren und greifen nicht an; diese Zurückhaltung gibt Wissenschaftlern bis heute Rätsel auf.
Quelle: weltderwunder.de

Weibliche Skorpionsfliege
Weibliche Skorpionsfliege
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