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Mahnwache...

... für Leonard Plier vor dem US-Konsulat in Leipzig, 6.3.2017
http://www.leonardpeltier.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Leonard_Peltier

Folgender Text wurde vor dem US-Konsulat verlesen:
Das Rot, die Farbe des Lebens, und das Weiß als Farbe der Unschuld waren hier, an dieser Stelle, am 19. Januar zu sehen. Rote Kerzen brannten in Herzform und weiße Luftballons stiegen in den schwarzen Himmel. In der Nacht zuvor war die letzte Hoffnung zerstoben, als bekannt wurde, dass der scheidende Präsident Barack Obama Amerikas Mandela, Leonard Peltier, nicht begnadigen wird. Was blieb, waren Enttäuschung und Wut. Die sind inzwischen einem „Trotz alledem“ gewichen. Wir machen weiter, weil ein solches Ende auch ein neuer Anfang ist. Keine Macht der Welt kann den Widerstand gegen das Unrecht brechen.

Aber wir wissen auch, dass wir im Wettlauf mit der Zeit stehen. Denn Leonard, 1976 aufgrund erpresster Zeugenaussagen inhaftiert und 1977 zu zweimal Lebenslänglich verurteilt, obwohl es keine stichhaltigen Beweise gab, wird im September 73 Jahre alt. Er hat alles erlebt, was ein Indigener in Amerika erleben kann: Von der Armut in den Reservaten bis zu jener schicksalhaften Schießerei mit zwei FBI-Agenten am 26. Juni 1975. In fünf Jahren könnte es das nächste Begnadigungsgesuch geben. Doch vordringlich ist erst einmal die Gesundheit, stellt das Aneurysma an der Bauchaorta, das operiert werden müsste, eine tägliche Lebensgefahr dar. Doch wie viele Nackenschläge kann ein Mensch verkraften. Denn da kam jener 17. Dezember des Vorjahres, als sein Sohn Paul Shields-Peltier starb, nachdem er kurz zuvor bei einer Kundgebung für die Freiheit seines Vaters dabei war. Und dann der nächste Tiefschlag durch Obama, den ersten farbigen Präsidenten, in den so viele Menschen ihre Hoffnungen gesetzt hatten. Ein Mann, der den Friedensnobelpreis bekommen hat, bevor er auch nur eines seiner Wahlversprechen eingelöst hatte. Stattdessen wird er der Menschheit als Kriegspräsident in Erinnerung bleiben, der die US-Truppen auch Krieg gegen Libyen führen ließ. Die Destabilisierung auf dem afrikanischen Kontinent hat zu den Flüchtlingsströmen übers Mittelmeer geführt, wobei Tausende in den letzten Jahren ertrunken sind. Wissentlich wird ein Keil nach dem anderen zwischen die Menschen getrieben. Oder kann sich jemand vorstellen, wie sich ein Afghane bei der Abschiebung fühlen muss, wenn in der Heimat Mord und Totschlag herrschen. Man könnte es auch mit den bayerischen Fußballfans halten, die auf einem Banner sarkastisch schrieben: Eher hat Bayern einen linken Ministerpräsidenten, als dass Afghanistan ein sicheres Herkunftsland wird. Leonard würde sagen: Mitakuye Oyasin – wir sind mit allen und allem verwandt

Ja, wir machen weiter. Und nicht nur, weil Obama mit der Nichtbegnadigung die Chance vertan hat, nach hunderten Jahren Kolonialismus und Unterdrückung etwas zur Aussöhnung mit den Indigenen Amerikas zu tun. Was 1973 mit 2 500 Besetzern in Wounded Knee begonnen hat, ist bis in den vergangenen Februar hinein von ihren Töchtern, Söhnen und Enkeln fortgesetzt worden. Zwar haben die friedlichen Proteste gegen den Bau der Dakota-Access-Pipeline nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Wie auch, wenn eine der ersten Amtshandlungen des neuen Präsidenten Donald Trump die Unterschrift zum Weiterbau war. Immerhin steckt sein Geld in dem Projekt. Aber zehntausende Protestler in den Camps und weitere im ganzen Land haben gezeigt: „Water is Life“. Die Welle des Widerstands schwappte auch nach Deutschland, will die Bayerische Landesbank nun wenigstens keine Folgekredite ausreichen. Denn eines ist Fakt: Kriege und der Raubbau an der Natur entziehen allen Menschen die Lebensgrundlage. Wir alle wissen es und tun zu wenig. Oder sagen wir es mit den Worten der Cree-Indianer: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“
https://youtu.be/7bPBDzaqvho

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APN Canon EOS 70D
Objectif EF50mm f/1.8 II
Ouverture 1.8
Temps de pose 1/25
Focale 50.0 mm
ISO 3200

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