Fred Dahms


Premium (Complete), Bochum

Marienbader Quellwasser

Das Beruhigende: Schon Goethe hat es getrunken. Das Beunruhigende: Es schmeckt wie flüssiger Rost. Aber das Marienbader Quellwasser soll heilen und hat seine Stadt weltberühmt gemacht.
Im Mariánské Spa tranken bereits Könige und Komponisten vom heilenden Wässerchen.
Im Mariánské Spa tranken bereits Könige und Komponisten vom heilenden Wässerchen. © Tschechische Zentrale für Tourismus/dpa
Im Mariánské Spa tranken bereits Könige und Komponisten vom heilenden Wässerchen.
In einem weißen klassizistischen Tempel steht das Allerheiligste der böhmischen Kurstadt: der Kreuzbrunnen. Aus rostigen Hähnen tropft das Wasser unablässig in die Schnabeltassen durstiger Kurgäste.
Zwei Liter pro Tag sollten es schon sein, möchte man eine der unterschiedlichsten Wirkungen erfahren, die dem mineralhaltigen, hellgelben Wasser zugeschrieben werden. Die Trinkkuren gehen unter den strengen Augen des Schöpfers von Marienbad vonstatten: Doktor Johannes Nehr wacht in der Halle des Kreuzbrunnens als bronzene Büste über sein Werk. Anfang des 19. Jahrhunderts ließ der Arzt des nahe gelegenen Klosters Tepl diesen böhmischen Sumpf trockenlegen, um ein Kurbad zu gründen – der vielen Heilquellen wegen.
Heute ist Mariánské Lázne berühmt für sein Wasser, seine pompöse Bäderarchitektur, seine berühmten Gäste.

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