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Meine kostbarste Urkunde von 1607 auf Leder geschrieben.

Meine kostbarste Urkunde von 1607 auf Leder geschrieben.

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Andreas E.S.


Premium (World), Nord-Eifel

Meine kostbarste Urkunde von 1607 auf Leder geschrieben.

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Meine kostbarste Urkunde wurde 1607 auf feinem Leder geschrieben. Es ist eine Verkaufsurkunde und handelt von dem Verkauf eines Drittels eines Hofes, der zur Grundherrschaft eines Domkapitulares des St. Johannes Spitals in Salzburg gehört. Leider konnte ich bisher noch keine Beziehung . zu meinen Vorfahren in Österreich herstellen


Hier der Text der Urkunde, von einem Geschichtsforscher gelesen und niedergeschrieben.
Khaufbrief
1607 Nov. 6
Hanns Larentzen Schwabens, von Sebastian Zettl und Anna seiner hausfrauen
Text:
1. Ich, Sebastian Zettl zu Saltzburg unnd ich Anna Hörmanin, sein ehliche hausfrau, als
2. hiernun rechte Prinzipalin , bekhennen sament sonders unnd unverschaidenlich für unns und unnsere erben, offentlich gegen menigelich, mit
3. disem brieff, wem der zu vernemen fürkhombt, das wir aus wolbedachtem muoth, umb schaffung besseres unnseres nutzen und gelegenhait
4. willen, auch mit consens unnd bewilligung hernach benanntter unnserer genedigen Grundtherrschafft, auf ein stätts, ewigs und unwiderruffliches ennde,
5. aufrecht unnd redlich verkhaufft und zu khauffen geben haben, thuen solches auch hiemit wissentlich in crafft dits brieffs, dem erbaren und fürnemmen
6. Hanns Laurentzen Schwaben einwohner unnd hanndlsman zu angeregtem Saltzburg unnd allen seinen erben, semblichen unnser gehabte erbrechts
7. gerechtigkhait, des drittenthails, an unnd auf der behaußung unnd hofstadt im Khay in der Stadt Saltzburg, zwischen herrn Georgen Altens unnd
8. weilland herrn Erasmen von Khienburg seeligen behaußung gelegen, mit aller derselben rechtlichen ein und zuegehörungen, nichts darvon
9. ausgenommen. so mit rechten aigenthumb zue aines hochwürdigen Thumbcapitels, zue Saltzburg St. Johannes Spitall gehörig, urbar unnd dienst -
10 bar ist. Dann unns hatt darumben unnd dafür ernannter Hanns Laurentz Schwaben mit einer benannten Summa gelts
11 ein ganntz erbares unnd völliges benuegen gethonn. Daran wir unnd unnsere erben an jetzo ganntz wolbenueget sein, auch
12. fürohin, in ewig zeit billich benuege bleiben sollen unnd wöllen. Hierauf so haben wir obberürtte erbsgerechtigkhait des drit -
13. tenthails an und auf der behaußung unnd hofstadt im Khay mit aller zuegehör, auch den alten darüber lauttenten briefflichen uhrkhunden, so -
14. vill wir deren bey hannden gehabt aus unnser unnd unnserer erben hannndt und gewalt , in sein des khauffers und seiner erben nutz unnd
15. gewehr frey , richtig uber- unnd eingeanntworttet. Also unnd dergestalt, das weder wir noch unnsere
16. erben, noch auch sonnsten yemants annderer von unnserent - oder ihrentwegen, zu mehrbesaagten Hannß Laurentzen Schwaben, auch allen
17. seinen erben unnd nachkommen. Wie auch zue der besagten erbsgerechtigkait des driten thaills an der behaußung unnd hofstatt im Khay,
18. diser darumben beschechenen verkauffs halben, heutt noch hinfüro in ewig zeit nicht mehr zusprechen zusuechen, noch antzuforderen
19 haben sollen oder wöllen, noch gewinen mögen, weder mit noch ohne recht - geistlich oder weltlich - , noch somit in khain weis oder weege, wie
20. das ihmer durch menschen sinn erdacht werden möchte . Dann wir unns derselben aller und yeder für unns und unnsere erben
21. gänntzlich begen, vertzigen und entschlagen haben. Thuen solches auch hiemit wissentlich in crafft dits brieffs zue ganntz statter, ewiger
22 unnd unwiderrufflicher vertzicht. Wir unnd unnsere erben und wöllen auch sein khauffers unnd seiner
23 erben dises khauffshalben rechts, gethreue, gewehrer versprecher unnd furstanndt sein, für alle khrieg unnd ansprach - geistlich oder weltlich-
24. unnd sy an aller statt mit dem rechten helffen, vertretten unnd veranntwortten, wo, wann unnd als oft ihnnen das noth
25. beschieht, bis so lanng sy genuegsamme sicherhait desshalben ersessen werden haben. In massen, dann solches khauffs unnd darumben
26. gewerschafft zue laisten urbars und lanndtrecht ist. Alles mit threuen ohne geverde, dess zu wahren
27. uhrkhundt, geben wir anfangs bekhennente conleuth, vilberurttem Hanns Larentzen Schwaben, auch allen seinen erben unnd nach-
28. khommen disen khauffbrieff, der umb unnseres gehorsammen gebetts willen, mit aines hochwürdigen Thumbcapitls zue Saltzburg an-
29. statt unnd von wegen des würdigen St. Johanns Spitall zu Saltzburg aigenen hieranhangendtem innsigel verferttigt worden ist; je -
30. doch ir hochwürdigen und gnädigen an grundt und poden, jährlichen stifften, anforderungen unnd gerechtigkhaiten, gleichsfals dem innsigel
31. gantz unvergriffen unnd ohne schaden. Daruntter wir unns abermals verbinden allem innhalt dises brieffs wahr, stätt
32 unnd vestt zu halten, zeugen unnseres gebetts umb berurtte fertigung seindt die ersammen unnd beschaidnen Adeleger Pichler,
33. Gastgeb, Sigmund Hayr, Schneider, unnd Veith Gugg, Pinter, all drey burger zue Saltzburg, geben und beschechen den sechsten Monats
34. tag Novembris, nach Christi geburth im aintausent sechshundert unnd sibenten jahre. Freulein



Inhaltsangaben:

Urkunde 1607 November 6

Die Eheleute Sebastian Zettl und Anna Hörmanin aus Salzburg verkaufen dem Hanns Lorentz Schwab, Handelsmann und - wie die Eheleute - Bürger zu Salzburg den dritten Teil ihrer Rechte an einem Anwesen am “Khay” zu Salzburg samt allem Zubehör.

Es liegt nahe, daß die Bezeichnung am “Khay” die heutige Kaigasse in der Salzburger Altstsadt meint.

Die genaue Lage des Anwesens ist durch die Nennung der unmittelbaren Nachbarhöfe näher bestimmt: “zwischen herrn Georg Altens und weiland herrn Erasmus von Khienburg seeligen behaußung gelegen” (Zeile 7/8)

Hanns Lorentz Schwab erwirbt die Rechte an einem Drittel eines Hofes, der zur Grundherrschaft eines Domkapitularen des St.Johannes Spitals in Salzburg gehört.

Über die Höhe des Kaufpreises wird nur ausgesagt, daß der Verkäufer damit “wolbemeget”, d.h. zufrieden , sind.

Weiterhin verzichten die Verkäufer für sich und ihre Rechtsnachfolger auf die Möglichkeit, diesen Vertrag auf dem Weg der Rechtsklage anzufechten.

Gesiegelt ist diese Urkunde mit dem Siegel des oben genannten Domkapitularen des St. Joannes Spitals zu Salzburg.




































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