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Mit dem „Detvan“ über die Karpaten

Mit dem „Detvan“ über die Karpaten

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Mit dem „Detvan“ über die Karpaten

Im Zwielicht kündigt sich ein neuer Tag an. Er ist noch nicht richtig angebrochen. Nur ein eisig kalter Wind ist in Zvolen (Altsohl) zu spüren. Die Straßen sind leer und überfroren. Dunkel sind auch die Fenster, denn die Stadt wiegt sich noch im Schlaf. Doch von der näher kommenden osobova stanica in Zvolen sind Rangiergeräusche zu vernehmen. Wider Erwarten ist die angenehm beheizte Bahnhofshalle am frühen Morgen schon gut gefüllt, mehrere Fahrkartenschalter sind geöffnet, einige, leise Gespräche sind zu vernehmen, man rüstet sich mit Tageszeitungen aus, dazu werden am Kiosk Kaffee und Hörnchen erstanden und der Stil der Bahnhofshalle erinnert an bessere Zeiten. Am Gleis 1 steht schon der Eurocity 144 „Detvan“ bereit. Gegen 7.26 geht ein kurzes, kräftiges Rucken durch den Zug und die 1460 kW starke Taucherbrille fährt der Hauptstadt der Mittelslowakei, Banska Bystrica, entgegen, bevor die Überquerung der Velka Fatra in Angriff genommen wird. Vierzehn Tunnel später, der längste misst 4697m, wird der Gebirgspass bei Cremosne (ca. 900m) überwunden, bevor sich der gesamte Express wieder in die Tiefe hinabstürzt. Kurz darauf ist das Städtchen Martin erreicht. Die Sonne hat nun schon die Nacht zum Tag gemacht und aus dem Morgendunst erheben sich majestätisch die felsigen, schönen Bergrücken der Mala Fatra. Der Weg führt über Zilina, Ostrava und Olomouc bis nach Böhmen und einige hundert Kilometer sowie Stunden später erreicht der „Detvan“ auf die Minute pünktlich Praha hlavna nadrazi. In den Karpaten ist man eben auf den Winter vorbereitet und der Fahrplan hat Bestand.

- Slowakei, Januar 2010 -

Winter am Sigruntsky potok
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myoxus


Winter in den Westkarpaten
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myoxus

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