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Günter Nau


Premium (World), Bad Homburg vor der Höhe

Monarch-Falter

Verbreitung:

Der Falter ist hauptsächlich verbreitet im Süden Kanadas, durch die gesamten USA, Zentralamerika und in den meisten Gebieten von Südamerika. Er kommt auch in Australien, Neuseeland, Hawaii und anderen Pazifischen Inseln vor. In Europa wird er nur gelegentlich angetroffen, so im Süden von Spanien und Portugal, dann wandert er aber aus Afrika ein und tritt sogar im Süden von England in Erscheinung. Inzwischen ist er auch auf den Azoren und den Kanaren heimisch. Dieser Wanderfalter dehnt sein Verbreitungsgebiet seit Mitte des 19. Jahrhunderts kontinuierlich aus: Neuseeland 1840, Australien 1870 und Kanaren 1880. Bodenständigkeit in Spanien, Südfrankreich, Korsika und Mauritius wurden 1983 gemeldet.

Lebensweise:

Die Sommer verbringen die Falter im Norden der USA und an der kanadischen Grenze. Der Falter ist für sein ausgeprägtes Wanderverhalten berühmt. Die Monarchfalter legen zwischen ihren Sommer- und Winterquartieren etwa 4.000 Kilometer zurück, ungefähr 70 Kilometer pro Tag, mit Rückenwind sogar 300 Kilometer pro Tag. Der Falter überwintert entlang der kalifornischen Küste und in Zentralmexiko, dort zum Beispiel im Naturschutzgebiet El Rosario. Ein kleinerer Teil überwintert entlang der Küsten des Golfs von Mexiko oder an den südlichen Küsten des Atlantiks.
Im März paaren sich die Monarchfalter und begeben sich auf den Rückflug. Auf dem Flug legen sie viele Pausen ein, wobei die Weibchen ihre Eier an die Blattunterseite eines Schwalbenwurzgewächses (Asclepiadoideae) ablegen, die von Vögeln gemieden werden. Nach der Eiablage sterben die Weibchen, ebenso die Männchen. Nachdem die Raupen geschlüpft sind fressen diese vor allem an den Blättern von Seidenpflanzen (Asclepius syriaca, Asclepius incarnata, Asclepis speciosa). Die in den Fraßpflanzen enthaltenen Glykoside sind giftig und werden in den Körpern der Raupen und Falter zum Teil eingelagert und zum Teil in andere Gifte umgewandelt, wodurch die Tiere für Fressfeinde ungenießbar oder giftig sind.
Danach suchen sie sich einen geeigneten Verpuppungsort. Nach fünfzehn Tagen der Verpuppung schlüpft ein neuer Schmetterling, der dann seine Reise in den Norden fortsetzt. Der neue Schmetterling paart sich wieder, die Weibchen legen Eier ab und beide Partner sterben. Ihre Kinder fliegen dann weiter in Richtung Norden. Jede Generation legt ein Stück des Weges in den Norden zurück, bis die letzte im Norden der USA und an der kanadischen Grenze ankommt. Im nächsten Herbst fliegen dann die Enkel und Urenkel zurück in die Winter nach Zentral-Mexiko ins Naturschutzgebiet El Rosario. In ihrem Winterquartier bleiben die Monarchfalter dann von November bis März, bis sie sich wieder auf den Rückflug machen. Im Winter hängen die Falter aneinandergeklammert in großen Trauben an einer mexikanischen Baumart, den Oyamales-Bäumen. Der Monarch ernährt sich vom Nektar von Blüten und vom Zucker von Früchten.

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