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Musawwarat es Sufra - Große Anlage (1)

Musawwarat es Sufra - Große Anlage (1)

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Musawwarat es Sufra - Große Anlage (1)

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Vom Löwentempel, der ein wenig außerhalb der Großen Anlage von Musawwarat liegt, fuhren wir mit dem Auto zu dieser.
Der dort tätige Archäologe Dr. Pawel Wolf erklärt uns die Ausgrabungen und führte uns durch das Gelände.
Gerne hätte ich dort noch mehr Fotos gemacht, aber ich wollte ja auch zuhören, beides zusammen ging schlecht.

Die "Große Anlage" Musawwarat es Sufra besteht aus einem Gewirr von monumentalen Steingebäuden, was in dieser Anzahl weder in Nubien noch in Ägypten zu finden ist.
Im Zentrum dieser Anlage befinden sich auf Terrassen stehend drei Tempel. Diese Tempel sind umgeben von einem Labyrinth miteinander verbundener Höfe, Durchgänge und Rampen. Der Tempel im Zentrum dieser Anlage wird auf das 1. Jh. n. Chr. datiert.

Im Eingangsbereich befindet sich ein sogenannter Komplex 300. Dieser Komplex besteht aus dem Tempel mit der Nummerierung 300 und einer Folge von Höfen. Hier wird seit Jahren gearbeitet, ausgegraben, restauriert und rekonstruiert.
Im Gegensatz zum Tempel der Großen Anlage, wo an den Wänden wenig von ursprünglichen Dekorationsprogramm zu erkennen ist, findet man hier auf den Sandsteinblöcken massenhaft, oft sehr feine Einritzungen von Sekundärbildern, die eine reiche Quelle zur nicht-offiziellen Kunst der meroitischen und der nachfolgenden Perioden darstellen.
So sind dort Ganzkörperdarstellungen und auffällig viele Kopfdarstellungen zu sehen, von denen einige als Portraits von Königen oder Prinzen, andere als Portraits von Feinden gedeutet werden. Es sind auch gezähmte und wilde Tiere, wie auch Nutztiere, Hunde, Löwen, Elefanten, Schlangen, Fische und verschiedene Vogelarten zu sehen. Darstellungen von Booten, Architekturelementen, Altären und meroitischen Symbolen, wie dem Ankh - Zeichen auf der Mondsichel, sind dort auch zu finden.
Verschiedene Darstellungen stellen mythologischer Themen dar. Abbildungen mythologischer Themen sind z. B. Darstellungen von Repräsentationen des Löwengottes Apedemak, der widdergestaltigen Personifikation des Amun oder des paviangestaltigen Thot sowie einiger Sphingen. Die Mauern, auf denen diese Abbildungen zu finden sind, werden nicht älter als in die zweite Hälfte des 300 v. Chr. datiert. Die Abbildungen selbst datiert man ca. zwischen ca. 300 v. Chr. und 350 n. Chr., wobei die Möglichkeit besteht, daß einige durch die Wiederverwendung einiger Steinblöcke aus älteren Baustufen sein können. Neben diesen Ritzungen meroitischer Zeit sind auch aus den nachfolgenden Perioden, wie aus der christlichen und islamischen Zeit, zahlreiche Bilder und Inschriften auf den Wänden der Großen Anlage zu finden. So sieht man unter anderem auch viele Kamelmotive mit und ohne Reiter sowie verschiedene geometrische Formen.
Start zur Rundreise in den nördlichen Sudan mit Zwischenstop in Istanbul.

Istanbul
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Die Rundreise zu den archäologischen Stätten des nördlichen Sudans beginnt.
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