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homwico


Premium (Complete), Coburg

Mystischer Holunder

Auch einen dicht mit Früchten bedeckten Holunderbaum kann man dort sehen. Die zu der Familie der Moschuskrautgewächse zählende Pflanze kann Höhen bis zu 15 Meter erreichen. Die Steinfrüchte, die beerenähnlich in dichten Träubeln oder Dolden zusammenstehen, sind, wenn sie ausgereift sind, blau, rot oder wie auf diesem Bild schwarz.
Der Holunder ist schon seit prähistorischer Zeit bekannt. Er diente da bereits als Nahrungsmittel. Heute noch verarbeitet man die Beeren zu Gelee und Marmelade oder stellt Holundersaft aus ihnen her. Die unreifen Beeren sind mit ihrem Gehalt an Sambunigrin, das ist ein cyanogenes Glykosid, giftig. Ein Glykosid wiederum ist ganz vereinfacht ausgedrückt, eine chemisch-organische Verbindung in einer vorgegebenen schematischen Struktur zwischen Alkohol und Zuckermolekülen. Deren Kohlenstoffatome (C) und Wasserstoff (H) - bzw. Sauerstoffatome (O) sind in unzähligen unterschiedlichen Ketten und Konstellationen mit den verschiedensten Eigenschaften bekannt. Auch Stickstoffatome kommen vor… Das Sambunigrin spaltet in Gegenwart von Wasser Blausäure ab. Erst mit dem Kochen zerfällt das Sambunigrin und die Beeren sind genießbar.
Auch ranken sich um den Holunder zahlreiche mystische Erzählungen und es werden ihm viele magische Wirkungen unterstellt. So sollen Zahnschmerzen verschwinden, beißt man auf einen Holunderzweig, da die Schmerzen auf den Zweig übertragen werden. Oder bei jungen Bäuerinnen galt das Umschlingen des Holunders als Mittel gegen Kinderlosigkeit. Bei den Griechen, Römern und Germanen galt der Glaube, dass im Holunder die guten Geister wohnten, weshalb er oft in der Nähe des Hauses angepflanzt wurde.
Es gibt auch negative Mythen zum Holunder: So soll sich Judas Iskariot nach seinem Verrat an Jesus an einem Holunderbaum erhängt haben. Auch glaubte man zum Beispiel, dass Kinder, die in einer Wiege aus Holunder lagen, einem Raub durch Frau Holle zum Opfer fallen konnten.
Aufgenommen in Sovana in der Provinz Grosseto im Südosten der toskanischen Maremma in der Nähe der Cattedrale dei Santi Pietro e Paolo, dem Duomo von Sovana in der Via Rodolfo Siviero.

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