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nach dem OSTERFEUER 2010 ist vor dem OSTERFEUER...

nach dem OSTERFEUER 2010 ist vor dem OSTERFEUER...

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nach dem OSTERFEUER 2010 ist vor dem OSTERFEUER...

bei diesem Foto von mir

DAS OSTERFEUER GUT VORBEREITEN
DAS OSTERFEUER GUT VORBEREITEN
† werner weis




wurde der Text gelobt und
das Foto mit Fug und gu-

tem Recht als unscharf und
farb-schwimmend kritisiert

nun heute ein zweiter Versuch
mit dem gleichen Text:


Ginger White: DAS OSTERFEUER GUT VORBEREITEN


Ich schnitt im Vorgarten den Fahrradabstellplatz frei (siehe die Fotos
meiner "Fahrradsammlung" (FS)) - und dabei füllte sich schnell Karton
für Karton. Es waren z.B. die 7 Tannenbäume meiner Nachbarn, die ich
vom Straßenrand im Schnee noch in meinen Vorgarten geschleift hatte
und auch diverse andere Sträucher, die mir alles zugewuchert hatten.


Würde man dieses Material im Ofen verbrennen, ich sage "würde", dann
gäbe es Ärger mit dem Schornsteinfeger, der vor Versottung des Kamins
warnen würde und der dabei auf diverse deutsche und europäische
Gesetze, Verordnungen und Normen hinweisen würde, die alles als
Brennstoff verbieten und nur die Ausnahmen:

- unbehandeltes 2 Jahre durchge trocknetes Naturholz ohne Restfeuchte
- Brikett aus Braun- und Steinkohle
- Pellets
erlauben.

Würde man dieses hier aus dem Eimer verfeuern, dann gäbe es zwar
einen wunderbaren Duft in der Straße und in den Höhen und es würde
knistern, knarzen und knallen im Ofen, doch auf unserem Planeten
wäre schon bald Schicht im Schacht!

Und ich müsste danach viel Gutes Holz nachlegen, z.B. die vom Baumarkt
strichkodierten Birkenscheite hier, damit der Schornstein wieder trocken
würde.

Mein Schornsteinfeger Dieter Schlot-Kath hielt mir dazu ausführlichste
Monologe, die ich durch Zeitungsausschnitte aus der FAZ noch anfeuerte.


Ja, oft wird einem schon dadurch warm ums Herz und auf der Haut.
Die Strahlungs-Wärme eines Ofens mit Festbrennstoffen ist immer
der Strömungs-Wärme von Zentral-Heizkörpern oder der Kontakt-
Wärme mit heißen Teilen vorzuziehen, gerade, wenn man Allergiker
ist oder Haut-Geschichten oder Rheuma hat.

Hier bei diesem Foto, ich stellte den Karton nur kurz ab, er soll
dann in den Hintergarten zum Osterfeuerplatz, wurde mir bewusst,
dass ich ganz viel für die CO-zwei-Bilanz unseres Planeten tun kann.

Letzte Woche, als mich mein Cousin besuchte, fiel uns ein gut
riechender Rauch in der Straße auf. Einer meiner Nachbarn
verbrannte Strauchzeug und Strohiges. Ich ging zu ihm und
sprach ihn an, zunächst ganz freundlich, und als er dann
sagte: "Meine Frau braucht Dünger.", da wurde ich noch
freundlicher und sagte zu ihm: "Ich freue mich so, dass
Sie dies hier so machen für ihre Frau."

Und vor zwei Jahren wachte ich morgens auf, weil schon um
7:15 Uhr an einem Sonntag weißer, fast flüssiger dichter
Rauch in meine Klo-Fenster zog, es roch nach "Someone´s
House Is Burning" (Jimi Hendrix sang diesen Song seinerzeit)
und als ich draußen den Ort des Feuers fand, stand da ein
anderer Nachbar fassungslos vor brennendem Holz, Latten,
Brettern, Zaun-Elementen und Rollen von Auslegeware.
Daneben zwei verschlossene Flaschen Korn (beide voll).
Er sagte kaum Guten Morgen sondern begann gleich ganz
souverän zu sagen: "Ich habe vorher geguckt, ob Igel in dem
Strauchhaufen sind, doch es ist März, da haben die ja keinen
Winterschlaf mehr." Er ist alteingesessenes Mitglied der
Freiwilligen Fuerwehr und er fuhr dann fort: "Meine ganzen
Augenbrauen sind schon weggesengelt. Ich wollte die
Teppichrollen ja aus dem Feuer ziehen, doch das ist ja
so unberechenbar wie die Ehefrauen von Mathematikern.
Alles abgesengelt schon im Gesicht."

Ein anderer Nachbar, der war Präsident der Freiwilligen
Feuerwehr verbrannte damals wirklich alles, dies geschah
aber noch lange vor der Zeit der diversen deutschen und
europäischen Gesetze, Verordnungen und Normen, die jetzt
glücklicherweise gelten und von meinem Schornsteinfeger
Dieter Schlot-Kath verwirklicht werden - und dieser Nachbar
verbrannte auch Schuhe, sogar paarweise zog er sie aus
dem Second-Hand-Kreislauf unserer Einen-Welt. Irgend-
wann brannte der Schornstein selber, da er sich mit Ruß so
fast zu beschichtet hatte und die Gase wollten ja raus, so
glühend heiß wie sie waren. Dieser Nachbar gab zu
bedenken, dass der Schornsteinfeger wohl nie
ordentlich gekehrt hätte und deswegen sein Geld nicht
wert sei.

Niemand beschwerte sich damals,
außer einem zugezogenem Nachbar, der angeblich Asthma
hatte - doch ein Attest konnte der nie vorlegen - doch der
rächte sich dann auf der Beerdigung beim Witwer, indem
er kein Wort am Grab mit ihm wechselte und stumm auf
der anderen Straßenseite nach Hause ging. Der Witwer
legte dann noch was im Ofen nach, denn es war Winter
und seine Frau war nicht mehr im Haus. Er war allein
mit seinem Ofen.

Jetzt, wo ich den Karton hier so stehen sehe, komme auch
ich ins Nachdenken, so allein an diesem heutigen Sonntag
mit meinem Ofen hier - doch ich freue mich aufs gesellige
Osterfeuer und lasse den Karton hier ruhig noch etwas durch-
trocknen, das ist dann gut für das Osterfeuer am nächsten
Samstag.

Commentaire 14

  • E. W. R. 15/02/2011 17:43

    Lieber Werner, über die Fotografie haben wir immer noch unterschiedliche Auffassungen; gut so! ;-) Eckhard
  • monika huertgen 16/04/2010 8:40

    schön so ein prasselndes Feuer hat was heimisches.Wir heizen auch noch mit Holz und Briketts.
    Der Ofen ist in der Küche und der Kamin im kleinen Stübchen mit so Kacheln.Daher auch meine Idee mit dem Emotionsbehälter da fülle ich dann immer die heisse Asche ein.Steht glaube ich auf Seite 2 oder 3 bei mir.
    LG.Monika
  • Eva-Maria Nehring 08/04/2010 20:07

    Dein Text hat mich auch in den Bann gezogen!
    Ganz sicher werde ich zum nächsten Osterfeuer daran denken....
    LG Eva
  • CODY EIGEN 08/04/2010 9:25

    Das sieht mir aber mehr danach aus,
    als wäre nach Weihnachten 2009,
    vor Weihnachten 2010:-)))))
    LG CODY
  • † Foto-Volker 08/04/2010 9:14

    Oh, oh, das Osterfeuer! In einem Ort bei Cottbus fand man am nächsten Morgen einen Erschlagenen. Soeben hörte ich im Regionalsender, dass sich der Täter gestern gestellt hat.
    Leider gehen solche Bräuche heutzutage nur noch unter Alkoholeinfluss vonstatten.
    VG volker
  • Clara Hase 07/04/2010 20:38

    du bist ne Marke Werner
    hast das Zeugs jetzt selbst in den Ofen geschoben?
  • Wolfgang Weninger 07/04/2010 20:02

    ich wäre schon froh, wenn ich wenigstens einen Kamin hätte ... es gibt doch nichts Schöneres als abends mit einem Glas Rotwein vor dem Kamin zu sitzen, wenn möglich mit der Frau der Wahl im Arm :-)
    Servus, Wolfgang
  • Christine Matouschek 07/04/2010 18:48

    Werner, de Welt ist groß,
    und es ist Platz für beide Bilder.
    Gruß Matou
  • B.K-K 07/04/2010 18:31

    hier gefällt mir die Sicht in den Ofen besser - fand das andere Bild aber deutlich dynamischer, lebendiger, erzählender ... Schärfe ist zum Glück nicht das alleinige Kriterium für die Bewertung einer "guten" Aufnahme - ;-)))

    LG Brigitte
  • Watndat 07/04/2010 17:32

    Da fällt mir eine Geschiche ein die ich damals erlebte..

    Es war so im November und die Zeit dass wir Kinder mätensingen (Thanksgiving) gingen..Es war nicht mehr so hell und unserer Tüten waren noch nicht so mit den Süssigkeiten gefüllt.. Und waren schon eine Stunde unterwegs als wir bei einem Haus ankamen dass aus dem Dach Glut sprühte..Wir dachten erst an an einem Feuerwerk und standen eine Weile vor dem Haus und schauten zu..Als wir dann zur Haustüre gingen und sangen ...Määääten isn godden Mann der us got wat geven kann..machte der Herr Schmitz die Türe auf und gab uns lächeld und fröhlich einige Süssigkeiten..
    Bis einer von uns sagte "Du Onkel Schmitz ...schön dass du für uns so en Feuerwerk gemach hast..!" Wie Feuerwerk? erwiederte Herr Schmitz..ich hab doch kein Feuerwerk gemacht..Dann komm mit zur Strasse da kannst du es sehen..
    Herr Schmitz wurde dann so aufgeregt und lief ins Haus zurück ..und wir guckten uns verdutzt an..Blieben aber noch weil die Funken so schön in den Himmel glitten..
    Dann kam weisser Rauch ...ganz viel und die Funken waren weg..
    Am nächsten Tag war der Schornsteinfeger bei Schmitzens Haus ..ich sah dass, als ich aus dem Toilettenfenster blickte..Und später , musste ich noch einkaufen fahren mit dem Roller nach dem Onkel Pallack und kam am Haus vorbei und sah den schwarzen Mann auf dem Dache rumturnen ..
    Der hat auch Schuhe und Hausmüll im Ofen verbrannt.,dass kam ihm teuer zu stehen..doch dankbar zeigte er sich dass wir ihn gewarnt haben..das Haus hätte schliesslich abbrennen können..
    Ja aufpassen Onkel Schmitz!!!
  • Inge Striedinger 07/04/2010 16:01

    Wie recht du hast ... niemand hat sich früher wegen Rauchentwicklung beim Verheizen von Baumschnitt und Sperrmüll Sorgen gemacht! Es gab ja keine Müllabfuhr! Nicht Brennbares wurde einfach in den Bach gekippt .... ich werde auf keinen Fall schreiben, was ich so in Erinnerung habe :-)
    LG Inge
  • paules 07/04/2010 13:55

    Wer wäre da nicht beeindruckt?? Komisch, dass bei den vielen Feuern, keiner an den Hasen im nächsten Jahr denkt....Grüße Paul
  • Rolf Gleitsmann 07/04/2010 13:42

    Deine sehr schöne Erzählung, lieber Werner, hatte mich schon damals zum Schmunzeln angeregt.

    Nun habe ich sie noch einmal gelesen und stelle nachträglich fest, dass Du Dich in bester Gesellschaft mit einem Schornsteinfeger befindest. Du bist zu beneiden.

    Dieter ist ein Glücksbringer, egal ob er noch die Kamine kehrt oder im Ruhestand ist.

    Aber am meisten freut es mich, dass so viele Berufsschichten in diesem Forum vereint sind, ohne Arroganz, nur dem Hobby fröhnend.

    Das ist ein Novum, welches die Aufrechterhaltung rechtfertigt. Ein Freundesbeweis quer durch Deutschland und Europa.

    Dein Foto zeigt die Alternative der
    Wärmeerzeugung. Von den Kosten her nicht billiger, aber vielleicht beruhigender.

    Letztlich werden Deine Bemühungen leider nicht belohnt. Der Kommerz bestimmt den Preis und ist Herr über Deine Lebensqualität.

    Aber das weißt Du ja selbst. Herzliche Grüße, Rolf






    .
  • HP. 07/04/2010 13:06

    Großartig. Was du nicht so alles zu schreiben weißt.
    Und nach jeder Feier ist vor der Feier oder Feuer.
    lg Herbert