Monty Erselius


Premium (Pro), dem Bauch meiner Mutti

Nachts sind alle Falter grau...26

Familie: Sphingidae (Schwärmer)
Unterfamilie: Macroglossinae
Art: Labkrautschwärmer(Hyles gallii)

...auch die imposantesten Schwärmer machen da keine Ausnahme. Heute mal ein farbenfrohes Bild von einem richtigen Sommerboten.
Der hier vorgestellte Labkrautschwärmer wird im englischsprachigen Raum Bedstraw Hawk-moth genannt, was sich ebenfalls auf die Futterpflanze bedstraw-Labkraut bezieht. Auch hinter dem lateinischem Namen vermute ich einen Bezug zum Labkraut, welches ja Galium genannt wird.
Der auffällige Nachtfalter erreicht Flügelspannweiten zwischen 5 und 8cm. An milden Abenden kann man ihn manchmal zur Zeit der Dämmerung in der Nähe von Labkraut- oder Weidenröschenbeständen finden, wo er Eier ablegt oder verschiedene Blüten nach Nektar absucht.
Hyles gallii ist in ganz Europa bis zum Polarkreis, sowie im Norden Asiens bis hin nach Nordjapan und selbst in Nordamerika zu finden. Er meidet Gebirge wie die Alpen keinesfalls und ist selbst in Nepal bekannt.
Als guter Flieger und Wanderfalter überbrückt der Labkrautschwärmer mühelos große Distanzen und ist an keinen speziellen Lebensraum gebunden, wichtig ist nur das Vorkommen der Raupenfutterpflanzen.
Der farbenprächtige Schwärmer fliegt jährlich in 2 Generationen, in ungünstigen Lagen nur in einer Generation. Die ersten Falter schlüpfen im Mai und Juni und mit der Labkrautblüte sind auch pünktlich die ersten Raupen zu entdecken. Diese sind anfangs grün und fressen mehr in den unteren Bereichen von Labkraut oder Weidenröschen. Mit zunehmendem Alter werden sie immer farbenprächtiger und scheinen die Blüten der Futterpflanzen besonders zu mögen. Dann sind sie nicht allzu schwer zu entdecken. In den warmen Sommermonaten verläuft die Entwicklung rasch und schon ab Ende Juli beginnen sich die ersten Raupen wieder zu verpuppen. Die Puppenruhe dauert meist zwei bis drei Wochen, so das die geschlüpften Falter gleich wieder das neu sprießende Labkraut mit Eiern belegen können. Die 2. Generation der Raupen ist deutlich dunkler, als die Frühsommergeneration und man findet oft richtig schwarze Exemplare darunter. Die Raupen fressen, je nach Witterung, bis Ende Oktober und scheinen selbst leichte Nachtfröste noch zu vertragen. Danach erfolgt die Verpuppung im Boden, in den sich die Raupen meist über 10cm tief einwühlen. Dort überwintert die Puppe bis zum Mai.
Die gelegentlich zu lesenden Angaben, im Norden Deutschlands würden die Puppen im Winter absterben, kann ich nicht bestätigen. Ich habe ab Mitte Mai schon frisch geschlüpfte Falter gefunden, zweifle aber nicht an, dass diese Generation noch zusätzlich durch zuwandernde Falter verstärkt wird.
Der Labkrautschwärmer ist aktuell in jedem! Bundesland als mehr oder weniger stark gefährdet eingestuft. In Hamburg und im Saarland ist er akut vom Aussterben bedroht.
Die Ursache ist im verschwinden der Brachflächen und der übertriebenen Mahd von Straßenrändern und dem Ausmähen von Schonungen zu finden. Selbst die "Quellen" der zuwandernden Falter werden durch die Intensivierung der Alpwirtschaft zum Wohle des Skitourismus und die Umwandlung von extensiven Weiden mit nachfolgender Überwaldung immer mehr eingeschränkt.

Viel unauffälliger, aber nicht minder interessant ist die Nummer 25

Nachts sind alle Falter grau...25
Nachts sind alle Falter grau...25
KathrinJ


Kommt gut in die Woche:-)

Commentaire 12

  • leau 20/11/2010 10:43

    die lila durchscheinend-unscharfen Blüten im Vordergrund sind ein interessantes Gestaltungselement - mit gefällt es, wie sie den Falter einrahmen.
    klasse Schärfe
    außer dem Taubenschwänzen habe ich leider noch keinen Schwärmer zu Gesicht bekommen - und Raupen auch noch nicht...
    lg Laura
  • Ali Kusoglu 17/11/2010 15:08

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    Liebe Grüße Kusoglu
  • Monty Erselius 16/11/2010 15:30

    Dankeschön Gerdt,
    sogar die dunkle Raupenform, die mag ich ganz besonders:-)
    v.g.
    monty
  • GERDT GINGKO 16/11/2010 14:41

    Ich möchte noch die passende Raupe zu diesem herrlichen Schwärmer anhängen

  • Ulrike Wienecke 15/11/2010 20:37

    Mein Interesse ist auch groß!! Eure Fotos und ausführlichen Infos finde ich einfach klasse!!!!
    LG Ulli
  • Susann Kahlcke 15/11/2010 20:30

    danach schaute ich auch vergeblich........aber hier säblen sie auch alles nieder...........und diese maisfelder.......schrecklich..........ist ein wunderschöner falter...........ich mag diese kompakten sehr gern
    lieben gruß
    susann
  • Anne Gie. 15/11/2010 18:24

    Ich hab so eine Schönheit auch leider noch nie angetroffen :O(
    Neben dem herrlichen Foto danke ich dir auch wieder mal für die ausgezeichnete Info zum Foto.Das macht immer sehr viel Spaß die Texte unter deinen Aufnahmen zu lesen !
    Liebe Grüße und einen schönen Abend, ANNE
  • Sonja Haase 15/11/2010 14:51

    Trotz intensiver Suche fand ich bisher weder Falter noch Raupe... Doch Deine Infos lassen mich hoffen, dass ich im nächsten Jahr welche finde. Deine Aufnahme ist Dir sehr gut gelungen. Viele Grüße, Sonja.
  • Charly 15/11/2010 10:01

    Hier hast du mit Bild und Text wieder ganze Arbeit
    geleistet. Mach mal weiter so *g*
    LG charly
  • Werner Bartsch 15/11/2010 9:19

    oh, ein "makro-makro" :-)
    klasse hast du ihn auf den chip gebracht.
    ein herrlicher schwärmer !
    beschreibung ebenso super.
    lg .werner
  • Monty Erselius 15/11/2010 9:00

    @Maren,
    Dankeschön! Ich glaube, wir haben genug Material bis zur nächsten Saison;-) Solange Interesse besteht, machen wir weiter.
    v.g.
    monty
  • Maren Arndt 15/11/2010 8:56

    Bei mir im Garten wachsen jede Menge Weidenröschen und ich werde auch in jedem Jahr mit den Raupen des mittleren Weinschwärmers *belohnt* - aber die Falter sehe ich nie - *grummel*
    Und diesen Schönen schon mal gar nicht - auch nicht seine Raupen.
    Deine Info ist wieder 1a und ich hoffe, Du kannst noch den ganzen Winter mit Deinem Foto- und Infomaterial überbrücken - bis zum nächsten Sommer, bis zur nächsten Insektensaison.. ...

    Liebe Grüße
    Maren