Nachts sind alle Falter grau...76

Nachts sind alle Falter grau...76

Familie: Geometridae (Spanner)
Unterfamilie: Larentiinae
Art: Möndchenflecken-Bindenspanner(Chloroclysta truncata)

So langsam neigt sich unsere Nachtfalterserie dem Ende entgegen, aber einen Spanner möchte ich Euch noch zeigen. Heute geht es um den Möndchenfleck-Bindenspanner(Chloroclysta truncata), welcher auch noch Winkelband-Blattspanner genannt wird. Im Englischen trägt er den Namen Common Marbled Carpet, was natürlich auf die hübsche Farbgebung anspielt, die wörtliche Übersetzung lässt dann aber doch viel Raum für Interpretationen. Der wissenschaftliche Name geht etwas näher auf die markante Flügelzeichnung ein- truncatus = gestutzt, weil die dunkle Beschattung der hinteren Querlinie in der Flügelmitte wie abgeschnitten endet.
Auch dieser Nachtfalter hat ein wahrhaft riesiges Verbreitungsgebiet, welches von Westeuropa über Sibirien bis nach Japan reicht. Sogar in Nordamerika kann die Art noch beobachtet werden. Nördlich endet die Verbreitung in Mittelskandinavien und südlich im Mittelmeerraum. Bis zu 2000m Höhe fühlt sich die Art auch in den Alpen wohl.
Die großflächige Verbreitung ist natürlich durch eine sehr gute Anpassung an verschiedenste Gebiete möglich. Die Art kommt in Laubmischwäldern, lichten Fichtenwäldern, Auenwäldern, Mooren und Heidegebieten ebenso vor, wie in Siedlungsbereichen, Parks und Gärten.
Chloroclysta truncata fliegt jährlich in zwei, in kühlen und sehr hohen Lagen oft auch nur in einer Generation.
In der Ebene kann die erste Generation von Juni bis Juli und die zweite Generation von August bis September beobachtet werden. Der Schmetterling fliegt nach Einbruch der Dunkelheit und kommt gerne zum Licht und auch zum Köder.
Die Raupen der zweiten Generation überwintern und fressen im Frühjahr nachts an den gerade aufbrechenden Knospen von Schlehe, Weißdorn, Birke und Berg-Ahorn, aber auch an niederen Pflanzen wie Brennesseln, Himbeere, Brombeere, Primel und Sauerklee, um nur einige Futterpflanzen zu nennen. Ab Mitte Mai findet die Verpuppung statt und die hübsche grüne Puppe entlässt im Juni die neue Faltergeneration.
Erfreulicherweise ist diese Art in keinem Bundesland gefährdet und kommt in manchen Gebieten noch recht häufig vor.

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