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Nachts sind alle Falter grau...89

Nachts sind alle Falter grau...89

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KathrinJ


Premium (Basic), Mainz

Nachts sind alle Falter grau...89

Art: Crambus lathoniellus
Unterfamilie: Crambinae
Familie: Crambidae (Zünsler)

Heute wird es mal wieder etwas kleiner, wobei wirklich winzig sind die Graszünsler eigentlich nicht. Crambus lathoniellus erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 20mm. Wie es für die Graszünsler typisch ist, findet man sie - wer hätte das gedacht - in Wiesen und anderen grasreichen Plätzen, wo man sie sehr leicht aufscheuchen kann. Sie landen dann meist nicht allzu weit entfernt an einem Stengel, an dem sie kopfunter mit um den Körper gerollten Flügeln ruhen.
Von der Färbung her gesehen, zeigt sich Crambus lathoniellus wie einige weitere typische Graszünsler mit bräunlicher Grundfärbung und weißen Striemen. Aus der Flügelwurzel entspringen bei dieser Art jedoch zwei weiße Striemen (Costalstrieme am Rand und mediane Strieme in der Flügelmitte), so daß sich das ganze schon eingrenzt. Am leichtesten zu verwechseln ist die Art sicherlich mit Crambus pratella. Da ich in der FC kein Bild gefunden habe, habe ich ein eigenes zum Vergleich hochgeladen (die Qualität bitte ich zu entschuldigen).

Nachts sind alle Falter grau...89 - Vergleichsbild: Crambus pratella
Nachts sind alle Falter grau...89 - Vergleichsbild: Crambus pratella
KathrinJ


Wenn man sich mal die zwei Striemen anschaut, die da aus der Flügelwurzel entspringen, dann fällt auf, daß die Striemen bei Crambus lathoniellus zum Flügelende hin auseinanderlaufen. Oft zieht sich in diesen keilförmigen Raum allerdings ein weiterer weißer Fleck, der mehr oder weniger mit der medianen Strieme verlaufen kann. Dann könnte man meinen, es handele sich um zwei parallel verlaufende Striemen, wie das bei Crambus pratella der Fall ist. In so einem Fall muß man aufpassen und genau hinschauen. Schwierig wird es auch, wenn die Grundfärbung ins hell-beige geht, so daß man die weißen Streifen nur noch schwer ausmachen kann.

Man findet die einzige Generation von Crambus lathoniellus recht häufig von Ende Mai bis in den September hinein. Sie gehört damit zu den am frühsten erscheinenden Crambidae. Die schmutzigweißen Raupen mit ihrem graubraunen Nackenschild leben in einer selbst angefertigten Gespinströhre in Bodennähe. Sie ernähren sich von Gräsern, allen voran der Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), sowie verschiedenen Haferschmielen (Aira sp.). Im fast erwachsenen Zustand überwintert die Raupe schließlich in ihrem Gespinst und wartet auf die warmen Frühlingstage.

Crambus lathoniellus fehlt vor allem in Südeuropa; ihr Verbreitungsgebiet im Norden erstreckt sich allerdings bis an den Polarkreis, im Osten bis nach Sibirien.



Wer endlich mal wissen möchte, was das für komische Tierchen in diesen seltsamen Säckchen sind, die man öfter mal findet, der kann bei Monty eine hervorragende Zusammenfassung über diese Sackträger finden.

Nachts sind alle Falter grau...88
Nachts sind alle Falter grau...88
Monty Erselius



Alles Liebe, Kathrin

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