Nerven wie Drahtseile

Nerven wie Drahtseile

Direkt an der Kante einer nicht nur viel sondern auch schnell befahrenen Landstraße pulte dieser Wendehals in den Ritzen nach Ameisen.

Als ich ihn im Vorbeifahren erstmal nur als einen "etwas zu hart gesottenen" Randspatzen registrierte, hatte ich schon so eine Ahnung, die mich dann doch umkehren ließ.
Von einer Hofeinfahrt schräg gegenüber ließ er sich dann als genau der bestätigen, der mir auch früher schon mehrfach bei so gewagtem Tun aufgefallen war.

Aber dass dieser nicht wenigstens ein Meterchen in einer Einfahrt seiner Leidenschaft nach ging, sondern wirklich an der Fahrbahnkante, ohne auch nur einen Zentimeter beiseite zu gehen oder gar aufzufliegen, wenn da auf 10-20 cm (!) die Autoreifen (meist um die 80 km/h!) seinen Esstisch querten, das habe ich so "extrem" zuvor noch nicht gesehen!
Wohl legte er sich jedesmal kurz vorher fast ganz platt hin (aus dieser Haltung schaut er hier gerade wieder hoch). dann ging er aber ganz ungerührt wieder seinen Aspalt-Bohrungen nach.

Auch Hänflinge etwa haben viel an den direkten Fahrbahnrändern zu tun, oder auch die Hohltauben gehen da manchmal der Nahrungssuche nach, aber sie fliegen doch meist kurz auf oder gehen immerhin ein Stück beiseite.
Wobei in "schwierigen" Randwirbeln sehr nah vorbei sausender Autos aufzufliegen, vermutlich viel gefährlicher ist als sich lieber platt hin zu drücken.
Was aber schon viel Gottvertrauen (und gute Kenntnisse menschlichen Fahrverhaltens) erfordert!
Da ich aber doch auch schon Umgefahrene dieser Spezies gefunden habe, war es kaum anzusehen, wie leichtsinnig sich mancher für einen Mund voll Ameisen benimmt!