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Thomas Heinick


Premium (World), Erfurt

Nikoch Toj 07

Es gibt in Usbekistan ein Sprichwort: “Usbeken leben wegen, von und bis zur Hochzeit." Viele traditionelle Bräuche haben sich in Usbekistan mit modernen Elementen vermischt. Zwangsheiraten gibt es heutzutage nicht mehr, doch oft noch werden Ehen von den Elternpaaren arrangiert. Auch bei arrangierten Ehen muss die zukünftige Frau heute zustimmen. Die Anzahl der Hochzeitsgäste gibt Auskunft über den Wohlstand der Familie. In den Städten ist es Brauch, dass das Brautpaar gemeinsam ein Ehrenmal besucht. In Shahrisabz, der Geburtsstadt Timurs ist es die ihm zu Ehren errichtete Statue, die sich in der Nähe der Reste seines Sommerpalastes befindet. Bei unserem Besuch dort gab es gleich zahlreiche Brautpaare, die das Denkmal besuchten und etliche Fotografen in ihrem Gefolge hatten. Unter die mischte ich mich und alle dachten, ich gehöre dazu.

Das usbekische Parlament hat das seit Anfang 2020 geltende "Gesetz der Bescheidenheit" beschlossen. Es soll verhindern, dass sich Familien durch das Ausrichten von exorbitanten Hochzeiten in den finanziellen Ruin treiben. Familiäre Rituale sollen mit dem Gesetz rationalisiert sowie Protzerei und Verschwendung verhindert werden. So wird beispielsweise die Zahl der erlaubten Hochzeitsgäste auf 200 limitiert.

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