Ost-West-Brückenschlag über den "Amazonas...
...des Nordens":
Über die Wakenitzniederung südlich von Lübeck (ehemals Grenzstreifen zwischen DDR und BRD) wächst die 300m lange Brücke der Ostseeautobahn A 20 - ein gravierender Einschnitt in ein artenreiches Naturschutzgebiet an diesem stillen Fluss mit seinen vielen Seitenarmen und urwaldähnlichen Ufern.
Andreas Marx 06/04/2004 10:21
Hi Dieter,durch Mina auf Dich aufmerksam gemacht (sie hat Dein Ahrensburger Schloss unter meines gestellt), habe ich gerne mal bei Dir geschnüffelt und viel Gutes gesehen!
Nun kann amn nicht alles kommentieren - solange man noch berufstätig ist :-)
Stellvertretend das hier:
Erst das Bild: Ein Landschaftsbild, das eine Geschichte erzählt, gut in Szene gesetzt - nichts zu meckern.
Jetzt die Verkehrspolitik:
Ich wohne in Mecklenburg, direkt am Stadtrand von HL. Klar, die Automassen, die sich morgendlich durch unser Dorf genau wie durch HL quälen, nur um auf die A1 zu gelaangen, sind eine Zumutung und noch dazu Umweltverschmutzung ersten Ranges. Eine Autobahn musste also her....
--> Hier kann man des erste mal streiten, sicher würde es auch sehr helfen, wenn HL endlich bahntechnischen Anschluss bekommen würde, wie er einer Region mit 450 000 Menschen und an der Nahtsstelle von Ost und West zusteht. Was nützt eigentlich der ganze Aufbaui Ost, wenn dann ab Bad Kleinen nur noch völlig veralterte Dieselloks Richtung HL fahren können???
Aber gut - die Autobahn wäre ja doch auch dadurhc nicht zu vermeiden gewesen, sie muss also her.
Nicht aber hier, in dieser - bis dahin in Europa einzigartigen Naturlandschaft, die wir Erich und seinen Genossen zu verdanken haben!
Es gab eine Alternative - Anschluss der A20 an die A1 in Höhe Siems. Eine subere Lösung, dort ist eh schon Industriegebiet, direkter Anschluss an den Hafen usw.
Warum das nicht passiert ist?
Wie so oft spielt hier die kleinkarierte Lokalpolitik der Stadt HL und vor allem auch ihrer verzagten Wirtschaft eine üble Rolle.
Und so müssen wir wohl mit dieser Katastrphe leben.... ich war seit Beginn der Bauarbeiten nicht mehr an der Wakenitz....
Schöne Grüße
Andreas
Dieter Kahler 11/03/2004 9:21
ja, es gibt immer zwei Seiten:Kanu-Touren auf diesem Fluss sind ein unvergessliches Erlebnis - in Zukunft wird die gewaltige Geräuschkulisse der A 20 (trotz geplanter Schallschutzwände) dieses Erleben einschränken...
Andererseits: auch ich werde nach Fertigstellung Ende des Jahres die nun vereinfachte Verbindung Richtung Osten (ohne die Staus auf den Lübecker Umgehungsstrassen) geniessen...
LG
Dieter
Conny Wermke 10/03/2004 21:13
Wunderbar ins Bild gesetzt.Direkt und klar.
Habe lange nachgedacht über die A 20.
Ohne sie, alle auf der B 105, die Städte Mecklenburgs abgeschnitten.
Ein zweischneidiges Schwert. Wir alle fahren Auto, wir nutzen die Autobahnen, wollen schnell von A nach B.
Die Natur? Die andere Seite. Haben den Bau der A 20 von Anfang an mitverfolgt, es tut sehen, wie zerstört wird.
Nachdenkliche Connygrüße