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Premium (Complete), Coburg

Palazzo Salimbeni

Der Blick zeigt auf dieser Aufnahme die Piazza Salimbeni. Mitten auf dem Platz steht ein Denkmal aus Travertin, das Sallustio Bandini (* 19. April 1677 in Siena; † 8. Juni 1760 ebenda), einen italienischen Erzpriester, Politiker und Wirtschaftswissenschaftler zeigt.
Wie schon beschrieben, wird der Platz links vom Palazzo Tantucci (1548), heute von der Banca Monte dei Paschi di Siena verwaltungstechnisch genutzt, begrenzt. Rechts gegenüber steht der Palazzo Spannocchi, ein Stadtpalast aus der Frührenaissance, benannt nach einer alten Kaufmannsfamilie, die den Palast 1473 erbaut und bewohnt hat, heute nutzt ebenfalls die Bank dessen Räumlichkeiten. Das Herzstück mit der Verwaltung und der Zentrale der Bank, bildet der Palazzo Salimbeni (14. Jahrhundert), dessen gotische Fassade man auf diesem Bild im Hintergrund sieht. Der Palast verbindet die beiden links und rechts stehenden Stadtpaläste miteinander.
Die Banca Monte dei Paschi di Siena, das Kreditinstitut mit ihrem Hauptsitz in Siena, ist wohl die älteste noch existierende Bank der Welt. Gehandelt seit 1999 an der italienischen Börse heute im FTSE Italia Mid Cap, ist sie mit rund 21000 Mitarbeitern in ganz Italien und in vielen anderen Ländern aktiv. Weltweit in die bedeutendsten Finanzzentren wie New York, London, Singapur oder auch Frankfurt involviert, gelang es ihr zwischen 1990 und 1994 als erster italienischer Bank sich im Banken-Versicherungsgeschäft anzusiedeln.
Für die Sieneser ist und war die „Babbo Monte“, „Papa Berg“, wie sie liebevoll von den Einwohnern der Stadt genannt wird, finanziell der „Schutzpatron“ von Siena. Krankenhäuser, Konzerte Schulbusse, Weingüter und vor allen die finanzielle Ausstattung der Contrade, vorrangig des zweimal jährlich von den Contraden abgehaltenen Palios – die Bank zahlte jährlich 150 bis 200 Millionen Euro für viele soziale Infrastrukturen der Stadt.
Es ist jedoch nicht mehr alles Gold, was glänzt: mit der globalen Finanzkrise im Jahr 2007 von der auch „Babbo Monte“ durch fragwürdige und riskante Geschäfte betroffen war, liefen 47 Milliarden (Mitte 2016) „fauler“ Kredite auf, welche die Bank in Schieflage brachte. Um diese Zeit war Mario Draghi Chef der italienischen Notenbank, was ihm auch später als EZB-Chef heftige Kritik in diesen Angelegenheiten einbrachte. Um einen Bankrott zu verhindern und in Europa eine Kettenreaktion zu vermeiden, konnte man nur über staatliche Rettungsdarlehen Schlimmeres verhindern. Nachdem die Bank eine geplante Kapitalerhöhung im Jahr 2016, welche die Verluste der faulen Kredite ausgleichen sollte, nicht durchsetzen konnte, musste der Staat die Bank noch zwei weitere Male mit Krediten unterstützen: Dies nicht zuletzt, um Privatanleger, die in Aktien oder Anleihen investiert waren, zu unterstützen, so u.a. mit dem Fonds „Atlante“, was von der EU-Kommission und der EZB genehmigt wurde. Noch im Jahr 2016 sprach man von der Bank bezüglich des Risikos in der Finanzwelt als „tickende Zeitbombe“. Erst mit weiterer staatlicher Unterstützung und der Ausgabe neuer Aktien Anfang August 2017 fing sich die Bank wieder. Die Börsenaufsicht „Borsa Italiana“ ließ die Aktie per 25. Oktober 2017 wieder zum Handel zu, und „Monte dei Paschi“ wurde von der EZB wieder als solvent erklärt. Von ursprünglich 31170 Mitarbeitern (2011) sind heute nach einem Personalabbau noch die schon ausgewiesenen 21000 Mitarbeiter vorhanden. Der Anteil der staatlichen Beteiligung über das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen liegt aufgrund der Rettungsmaßnahmen noch bei rund 64 % (Stand März 2022).

Aufgenommen an der Piazza Salimbeni in der Altstadt von Siena in der Contrada Drago im Terzo di Camollia.

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