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Pfarre Hildegard Burjan

Pfarre Hildegard Burjan

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Franz Svoboda


Premium (Complete), Wien

Pfarre Hildegard Burjan

Pfarrkirche Neufünfhaus

Die Christkönigskirche, auch als Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche bezeichnet, ist eine römisch-katholische Filialkirche im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Das Vorhaben zur Errichtung der Christkönigskirche auf der Schmelz stammt aus dem Jahr 1933

Hildegard Burjan, geb. Freund, wird 1883 in Görlitz als Tochter einer liberalen, jüdischen Familie geboren. Sie studiert in der Schweiz als eine von wenigen Frauen Philosophie, Anglistik und Germanistik, promoviert „magna cum laude“ und studiert in Berlin unter anderem Nationalökonomie.

1907 heiratet sie den Industriellen Alexander Burjan. Nach der Genesung von einer schweren Nierenkrankheit konvertiert sie zum katholischen Glauben. Sie übersiedelt mit ihrem Mann nach Wien und wird österreichische Staatsbürgerin. 1910 bringt Hildegard Burjan ihre Tochter Elisabeth zur Welt; eine Embolie kostet sie fast das Leben.

Die extreme Armut in der zu Ende gehenden Monarchie, die schweren Lebensbedingungen der Arbeiterschaft, besonders der Frauen in den Ziegelfabriken und der Heimarbeiterinnen, veranlassen sie zu ihrem sozialpolitischen Engagement. Sie kämpft gegen Kinderarbeit und für Frauenrechte und fordert: Keine Almosen, sondern Hilfe zur Selbsthilfe! Boykottiert Firmen, die Frauen ausbeuten! Gleiches Geld für gleiche Leistung (bis heute, 2014, nicht erfüllt)!

1912 gründet sie den Verein der christlichen Heimarbeiterinnen und vereint 1918 die Arbeiterinnenverbände im Verein Soziale Hilfe. Er eröffnet 1918 in der Hütteldorfer Straße 289, damals im 13. Bezirk, ein Heim für gefährdete und nach der Spitalspflege entlassene geschlechtskranke junge Frauen. Von 1924 an nimmt das Heim in Not geratene werdende Mütter auf. 1938 wird es aufgelöst. Hildegard Burjan spricht das soziale Gewissen der Menschen an und motiviert sie zur freiwilligen Mitarbeit. Am 4. Oktober 1919 gründet sie die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis. 1918–1920 ist sie politisch aktiv, zuerst im Gemeinderat, dann als erste christlich-soziale Abgeordnete im Parlament. 1920 scheidet sie aus der Politik aus, weil sie als Jüdin auch in der eigenen Partei angefeindet wird und den Klubzwang mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren kann. Nun widmet sie sich nur mehr ihrem sozialen Engagement.

Hildegard Burjan stirbt im Sommer 1933. Die katholische Kirche spricht sie 2012 selig. Ihr Mann, der als Generaldirektor der Österreichischen Telephonfabriks AG so gut verdient hat, dass sich das Ehepaar eine Villa in der Hietzinger Cottage leisten konnte, flüchtet 1938 aus dem Haus in der Larochegasse nach Brasilien.

Als Dr. Ignaz Seipel 1932 starb, trachtete sie, für sein Grab eine Pfarrkirche zu errichten, die nach ihrem Tod noch im Jahr 1933 nach Plänen von Clemens Holzmeister begonnen und am 29. September 1934 geweiht wurde. Im Jahre 2012 erfolgte ihre Seligsprechung durch die römisch-katholische Kirche. Siehe Seipel-Dollfuß-Gedächtniskirche; Burjan-Gedenktafel; Burjanplatz.

Quelle:
https://hildegardburjan.at/
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Hildegard_Burjan
https://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_Burjan
https://www.hildegardburjan.at/lebensakzente/lebensakzente.html

CHRISTKÖNIGSKIRCHE
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Franz Svoboda

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