Presente III
Dieses größte Kriegerehrenmal Italiens wurde im Jahre 1938 durch Mussolini in Redipuglia eingeweiht. Es birgt die Gebeine von über 100.000 Gefallenen des Ersten Weltkrieges, vor allem der Isonzo-Schlachten.
Der Eingang des Mausoleums wird von einer großen Ankerkette symbolisch eingegrenzt, die vom Torpedoboot Grado stammt. Gleich dahinter erstreckt sich leicht ansteigend ein großzügiger Platz, der mit Platten aus Karstgestein gepflastert ist. Die Mittellinie bildet die Via Eroica (‚Heldenstraße‘). Sie verläuft zwischen zwei Reihen von Bronzetafeln (19 Tafeln auf jeder Seite), welche die Namen jener Orte tragen, wo die härtesten und blutigsten Kämpfe stattfanden. Am Ende der „Heldenstraße“ steht das Grabmal des Herzogs von Aosta, des Oberbefehlshabers der Dritten Armee. Der Herzog starb 1931 und wurde auf Grund seines letzten Willens als ehemaliger Kommandant der 3. Armee hier beerdigt. Das Grabmal wurde aus einem 75 Tonnen schweren Porphyr-Monolithen herausgeschlagen. Es wird flankiert von den Urnengräbern gefallener Generäle der 3. Armee.
Dahinter erhebt sich eine Riesentreppe mit 22 Stufen, mit in die Stufen integrierten Gräbern von bekanntermaßen 100.187 Gefallenen (Stand 2015). Diese Anordnung soll einen großen Appellplatz andeuten, auf dem die Gefallenen symbolisch angetreten sind, aufgerufen werden und „Hier!“ rufen, was durch den Schriftzug "Presente!" zum Ausdruck kommen soll, der über jeder Grabstelle an der Oberkante der jeweiligen Stufe angebracht ist.
Für mich ist es nichts anderes als ein monströser Knochenberg, der aus propagandistischen Motiven im Faschismus errichtet wurde, und den armen Opfern nachträglich einen Sinn geben sollte. Doch gefallen für´s Vaterland ist kein edler Tod! Es war ein Verrecken in den Schützengräben am Isonzo. Und überwiegend starben dort "Terroni" (Erdfresser) - wie Süditaliener noch heute gerne genannt werden - wertloses Menschenmaterial für den Duce. Wer dieses Schlachthaus des Ersten Weltkrieges besuchen möchte, sollte auch das äußerst sehenswerte Museum in Kobarid in Slowenien und das Museo della Grande Guerra in Gorizia nicht auslassen.
Gregor Thelen 23/06/2024 21:11
was für eine beeindruckend perspektive du für deine aufnahme in monochrom,vom wahrhaft gigantischen kriegerdenkmal, gewält hast.
da fragt man sich doch, haben wir immer noch nicht die nase voll vom krieg?
lg gregor
Monsieur M 21/06/2024 11:09
Beeindruckend, das ist auch gut so.LG Norbert
MarkusHildebrandt 20/06/2024 19:26
Für mich das Beste aus der Serie, da kommt der monumentale Irrsinn so richtig gut rüber, schaurig! Gruß MarkusStefan Jo Fuchs 20/06/2024 7:42
die perfekte Symmetrie unterstreicht das Monumentale!lg stefan
SguidoS 19/06/2024 21:21
Was ein Wahnsinn!!Und wir sind auf dem besten Wege ihn zu wiederholen.
Erschreckend. Beeindruckendes dokumentarischen Foto. Gruß