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Kaspar H.


Premium (World), Köln

Randvoll

Die Braunkohlekraftwerke in Niederaußem und Frimmersdorf produzieren nicht nur Wolken, sie produzieren auch Treibhausgase - wegen ihrer veralterten Technologien sind sie im Vergleich zu anderen Kohlekraftwerken in Deutschland wahre „Dreckschleudern“ (https://www.bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruende-und-publikationen/braunkohlenkraftwerke/dreckschleuder-braunkohlekraftwerk/ ), die dazu beigetragen haben, dass die Erdatmosphäre mittlerweile, um es mal mit Bezug auf das Foto zu formulieren, bis fast an den Rand mit Kohlendioxid vollgepumpt ist.

Die anthropogene Anreicherung mit Treibhausgasen hat zwar auch andere Ursachen (weltumfassende Entwaldung, intensivierte Land- und insbesondere Viehwirtschaft); in Deutschland werden die meisten Treibhausgase aber durch Kohlekraftwerke erzeugt. Hierzulande werden immer noch über 40 % des Stroms aus Kohle gewonnen; fast die Hälfte aller CO2-Emissionen geht damit auf das Konto dieser Kraftwerke.

Um den Klimawandel zu stoppen, muss die Politik radikal umsteuern. Das ist nur mit einem weitreichenden Kohleausstieg möglich. Den erfordert auch das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015, in dem sich Deutschland und die anderen Unterzeichner verpflichtet haben, auf die Nutzung fossiler Energieträger mittelfristig ganz zu verzichten – mit dem Ziel, die Erderwärmung auf mindestens zwei, wenn nicht sogar anderthalb Grad einzugrenzen. Deutschland hat sich verpflichtet, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um 40 % gegenüber 1990 zu senken, bis 2030 um 55 %, bis 2040 um 70 % und bis 2050 um 80 % bis 95 %.

Dieses Ziel wird jedoch allen Prognosen zufolge verfehlt (https://de.wikipedia.org/wiki/Klimapolitik#Deutschland).
Um es zu erreichen, müsste Deutschland in seiner Vorreiterrolle für den Klimaschutz den geplanten Kohleausstieg bis 2030 vollständig umsetzen (https://www.agora-energiewende.de/). Und es müsste umgehend ein Klimaschutzgesetz verabschiedet werden, das verbindlich regelt, um wie viel die Energiewirtschaft sowie andere Bereiche (Verkehr, Landwirtschaft) ihren Treibhausgas-Ausstoß jedes Jahr senken müssen.

Die Bundesregierung kommt dieser Aufgabe nicht nach (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/spd-umweltministerin-geht-mit-klimaschutzgesetz-in-offensive-16208728.html). Bezeichnend, wenn schon Friedrich Merz, Parteigenosse der „Klimakanzlerin“ und wahrlich kein Grüner, kritisiert: "Nach dem Ergebnis dieser Europawahl muss sich die CDU fragen, warum wir nach 14 Jahren Klimakanzlerin unsere Klimaziele verfehlen, Haushalte und Unternehmen mit den höchsten Strompreisen Europas belasten und zugleich die strategische und kulturelle Kontrolle über das Thema verloren haben." (https://www.focus.de/politik/deutschland/groko-im-news-ticker-zu-viel-umverteilung-zu-wenig-zukunft-bahlsen-geht-mit-der-groko-ins-gericht_id_10768265.html)

Es wird Zeit, dass wir die Kontrolle über das Thema übernehmen. Packen wir's an, zusammen mit unseren Kindern und Enkelkindern, denen wir gern eine Entschuldigung schreiben sollten, wenn sie freitags die Schule schwänzen: https://fridaysforfuture.de/

Wo die Braunkohle noch romantisch brennt ...
Wo die Braunkohle noch romantisch brennt ...
Kaspar H.
Schwer, dagegen anzustinken (1)
Schwer, dagegen anzustinken (1)
Kaspar H.


Nachtrag im August 2021:
Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal verspricht Armin Laschet
den Opfern schnelle und umfassende finanzielle Hilfen.
Der gleiche Laschet, der bis vor kurzem die Aktivisten im Hambacher Forst
von den Bäumen holen lies, um die Interessen der Kohlenkraftwerkbetreiber zu schützen.
Ich vermisse Laschet auf Peter Lenks Narrenschiff.

das Narrenschiff
das Narrenschiff
anne47
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