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Volkmar Kleinfeldt


Premium (Pro), Tübingen

ROBOT

Die ROBOT hatte seinerzeit mehr als nur ein Federwerk für den Filmtransport!

Heinz Kilfitt stattete 1934 seine Schöpfung mit einer Reihe von Innovationen aus:

Ein Farbpunktsystem an Entfernung und Blende zur einfachen Ablesung der Schärfentiefe.
Das hat NIKON Jahrzehnte später für sein SR-System übernommen!

Eingebautes und in den Strahlengang einschwenkbares Farbfilter.

Normalsucher und Winkelsucher:
Um 90° geschwenkt wird er zum Winkelsucher für unbemerkte Schnappschüsse.
Außerdem wird bei der Schwenkung ein Blaufilter vorgeschaltet.
Mit einem Blaufilter sieht man das Bild so, wie es in schwarzweiß wiedergegeben wird.
Filmemacher hatten das seinerzeit immer um den Hals hängen.

Spezielle Filmkassetten.
Deren Maul öffnete sich beim Schließen der Rückwand.
Dadurch wurde der Film ohne Hemmung aus der Kassette gezogen,
eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren des automatischen Filmtransportes.
Zudem wurde von Kassette zu Kassette gepult, also keine Filmrückspulung.

An zwei Seiten abgeflachte Stachelwalze.
Dadurch wird der Film zum Transport über die Filmbühne angehoben
und somit der Reibungswiderstand verringert.

„Ceterum censeo – eine moderne Kamera muss vollautomatisch sein“ unterschrieb man
- in Abwandlung des auf Karthago bezogenen Ausspruchs eines römischen Senators –
die Geschäftspost in den Nachkriegsjahren!

Ich habe mich nun wieder bemüht das Ganze in appetitlicher Form aufzubereiten.
Auf eine diagonal getrennte, schwarz/rote Fläche zu montieren, die ROBOT-Hausfarben.
Ordentliche Bilder zu machen.
Nicht unscharf, nicht grau, akzeptabel beleuchtet, nicht verzeichnet.
Einen Text zu schreiben der fachlich informiert, der korrekt ist und keine falschen Fantasieangaben enthält. Nun bin ich richtig gespannt, ob ich dennoch eine Anmerkung bekomme?

Eigentlich wollte ich hier nichts mehr einstellen. Die Resonanz auf meine Arbeit ist so gering, dass sich die Mühe einfach nicht lohnt. FC-Mitglied Herbert Talinski hat mich ermutigt, es wieder einmal zu versuchen. auch mit der seinerzeitigen Einstellung seiner eigenen Ur-Robot.

Commentaire 5

  • Volkmar Kleinfeldt 21/01/2011 17:23

    Wenn es auch nur wenige sind die sich die Mühe machen, so zählt für mich die Qualität der Anmerkungen um so mehr!
    Vielen Dank und liebe Grüße - Volkmar
  • aeroclock 04/01/2011 21:17

    Hallo Volkmar,
    danke für Deine hochinteressanten Informationen und Hinweise zu Highlights der analogen Fototechnik.
    Lass Dich nicht entmutigen, es gibt bestimmt noch sehr viele "Fans" dieser Beispiele für wegweisende Technik. Mir macht es immer wieder große Freude (und weckt schöne Erinnerungen), diese herrlichen Apparate wieder zu sehen und noch mehr darüber zu erfahren. Ob der ganze Digi-Kram in einigen Jahrzehnten auch so gesehen wird oder einfach nur Müll ist, wird sich zeigen.
    Liebe Grüße Matthias
  • Andreas Gerdau 03/01/2011 22:21

    Klasse Foto mit guter Erklärung. Den Star 25 von Robot nutze ich heute immer noch gerne, besonders das quadratische Format hat es mir angetan.
    VG: Andreas
  • Achim SWP 03/01/2011 11:13

    Hallo Volkmar,
    ein herrlicher Foto-Apparat!! Sehr gut
    dargestellt und höchst interessant
    beschrieben! Sehr nützlicher Hinweis
    mit dem Blaufilter, - der wird jetzt Standard-
    zubehör in meiner Fototasche!! Danke!
    Gruß Joachim
  • Herbert Talinski 02/01/2011 20:56

    Deine Handschrift ist schon beim Öffnen des Bildes zu erkennen, einfach großartig! Im Gegensatz zu meiner Robot 1 ist diese hier absolut authentisch.
    Gut gemachte Kollage und klasse Beschreibung (hätte Herr Grahner nicht besser machen können)
    LG Herbert