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Anette Z.


Premium (Complete), Aachen

Same but different 12

Nach der ersten Feedbackrunde mit neuem Text:

Die Serie "Same but different" beschäftigt sich mit Klassenunterschieden, Gemeinsamkeiten und Vorurteilen.

Sie entstand, indem ich Viertel besucht habe, wo eher Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen wohnen. Aber auch Viertel, wo die Bewohner als gut situiert gelten. Die Ergebnisse stelle ich gegenüber. Manchmal zeigen sie Unterschiede, manchmal Gemeinsamkeiten. Aber vor allem Vielfalt.

Ich selbst bin immer "zwischen den Welten gependelt". Mein Opa war sehr gut verdienender Arzt mit eigenem Schwimmbad, Tennisplatz im Garten, einem Flügelzimmer nur für den Konzertflügel und einer überdurchschnittlich großen Segelyacht.

Meine Eltern kommen aus der oberen Mittelschicht. Aber großgezogen wurde ich vom Nachbarsehepaar. Er einfacher Arbeiter, sie Hausfrau. Beide mit wenig Schulbildung.

Als Kind waren die finanziellen Unterschiede nicht zu übersehen. Aber irgendwie haben sie nie eine Rolle gespielt, der gegenseitige Respekt war da.
Das gelegentliche gegenseitige Unverständnis hat mir meine Mutter erklärt als "die sind halt anderes gewohnt, das ist so." ... Was ich immer eine sehr schöne Erklärung fand, weil ich den Respekt darin spüren konnte.

Dass es Klassenkonflikte gibt, habe ich erst erfahren, als ich mich in einen Jungen aus der Arbeiterschicht verliebt habe, dessen Eltern dem "reichen Akademikerkind" extrem skeptisch gegenüberstanden. Während meine Eltern Sorge hatten, dass er mit meinem Bildungsniveau nicht mithalten konnte und die Beziehung daran scheitert. Aber in über 30 Jahren Beziehung haben wir sie überzeugt ;-)

Commentaire 4

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  • verocain 06/03/2024 13:08

    Verschiedene Kulturkreise sozusagen repräsentativ vereint in einer Collage. 

    In der Tat ist das mit den Unterschieden nicht immer ganz so einfach und alles individuell anders und verschieden. Du fährst ja oft nach England, da weißt du sicherlich, dass das dort noch ganz anders gesehen wird als hierzulande. 
    Ich glaube, was wie eine Art Naturgesetz auf Ewig Bestand haben wird, ist, was du beschreibst: die Skepsis der eher kleinbürgerlichen, so genannten einfacheren Leute gegenüber dem Bildungsbürgertum, vor allem wenn das zusätzlich mit materiellem Wohlstand einhergeht - und umgekehrt ein latentes Herabsehen. Das muss nicht geäußert oder formuliert werden. Es ist vorhanden im Verborgenen. 

    Und ja...ein wenig weiß ich da natürlich, wovon ich rede. Das hat mit meiner Tante Elvira Serie zu tun, die aus der Erfahrung heraus geboren wurde, dass das eben nicht zu überwinden ist, diese Unterschiede zwischen Klein- und Großbürgertum. Es mag Ausnahmen geben, das will ich nicht bestreiten, aber Aschenputtel ist und bleibt nun mal ein Märchen. Die Realität, so wie sie sich meistens darstellt, habe ich in der eigenen Familie erlebt. 

    Ich bin aber ganz bei dir, dass es eine Lebensaufgabe sein sollte, zumal , wenn man selbst mit diesen Erfahrungen konfrontiert wurde, diese Unterschiede so gut es geht zu überwinden. Daher Hut ab und Respekt für deine Serie.
  • Fotobock 05/03/2024 20:38

    Beides ist Kunst, in irgendeiner Form. Menschen gestalten ihr Umfeld verschieden. Selbstgemachte "Kunstwerke", die das Zuhause schmücken oder gekaufte Kunstwerke. Geschmack ist divers und darüber kann man nicht streiten. Wie du sagst, die Vielfalt macht eine Gesellschaft aus. Lg Barbara