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Olaf Rocksien


Premium (Pro), im Norden

Sanga Choling Tales

wenige Kilometer nur sind es, die ich von meiner Unterkunft zum Kloster zu gehen habe. Aber der Aufstieg ist steil und die Nacht kühl. So breche ich, wie seit meinem ersten Besuch im Jahre 1992 und danach noch einige Male, weit vor Sonnenaufgang auf, um genau jenen miniwinzigen, magischen Moment eines Zeitenstillstandes zu erleben, wenn Surya, die Sonne, erste Strahlenbündel über die Bergkuppen des Vorhimalaya im Osten schickt und das Licht einen samtenen Teppich zu bilden beginnt.
Nicht lange währt dieser Zustand und für die Bilder bleibt bestenfalls eine knappe Viertelstunde. Dann steht die Sonne, noch auf zittrigen Beinen, frei über den Bergen und schnell wird das Licht kraftvoll und der Kontrast härter.
Kein Geräusch außer jenem der ewig knatternden Gebetsfahnen, denn im Kloster selbst ist das Leben noch nicht erwacht.

Aber Surya kommt als Freund, denn dem Wanderer, aufgebrochen in tiefer Kälte und Dunkelheit, sendet sie wohltuende Wärme und bald darauf auch die Gesellschaft junger Mönche, die neue Motive bilden werden.

Ein Ort der Ruhe und Einkehr, der sich längst als persönlicher Kraftplatz in die DNA des Fotografierenden eingeschrieben hat.

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Sanga Choling Monastery, bei Pelling/Sikkim Nov. 2007, Scan vom Dia

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