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SBB Ae 3/6 II

Für die elektrifizierte Gotthardstrecke wurden anfangs der zwanziger Jahre neue Lokomotiven benötigt. Die geforderte Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h und die Zugkraft von 480 t auf einer 10 Promille-Steigung bei 65 km/h sollten durch eine Konstruktion mit drei Antriebsachsen erreicht werden. Aus den verschiedenen Entwürfen der damaligen Elektromaschinenhersteller Sécheron (SAAS) in Genf, MFO in Oerlikon und BBC in Baden entstanden drei verschiedene Baureihen mit der Bezeichnung Ae 3/6. Zahlenmässig mit 114 Einheiten die grösste Serie wurde die Ae 3/6 I mit dem damals neuen Buchli-Antrieb. Auch die elf Ae 3/6 III hatten Einzelachsantriebe, hier kam die Bauart Westighouse zur Anwendung, welche auch schon beim Vorgängermodell Ae 3/5 eingesetzt wurde. Beim Vorbild des Miniclub-Modells, der Ae 3/6 II, kam der altbewährte Stangenantrieb zur Anwendung. Von diesem Typ wurden 60 Lokomotiven gebaut. Mit ihrer Leistung von 1500 kW, einem Gewicht von 98 t und der Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h war sie die leistungsstärkste Variante, litt aber aufgrund ungenügender Abstufung der ersten Fahrstufen unter Anfahrschwierigkeiten. Deshalb und auch aufgrund der fehlenden elektrischen Bremse wurden alle Loks (10401 - 10460) schon bald vor allem im Flachland eingesetzt, wo sie sich lange Zeit bewährten. Ab 1965 wurden die Maschinen zunehmend ausgemustert und die letzte Ae 3/6 II trat 1977 aus dem Regeldienst aus. Bis heute betriebsfähig erhalten blieb die 10439 im Depot Olten. Sie kommt gelegentlich vor historischen Sonderzügen zum Einsatz.

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Die historische Ae 3/6 II 10439.
Das typische Design der Schweizer Elektroloks bestimmt auch das Aussehen bei der letzten SBB-Lok mit Stangenantrieb. Überdachte Führerstandsfenster, Übergangsbleche an den Stirnseiten sind genauso wie die grossen Stirnlampen und die braune Lackierung bei allen Loks aus den 20er und 30er Jahren zu finden.

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