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"Schaufenster des Orients"

"Schaufenster des Orients"

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Sylvia M.


Free Account, Austria

"Schaufenster des Orients"

Viele Reisende, die von einem Aufenthalt in der arabischen Welt zurückkehen, schwärmen vom Basar. Und meinen damit die malerischen Gassen durch die sie geschlendert sind, das Labyrinth aus kleinen Läden und Werkstätten, in dem man sich als Fremder so wunderbar verirrt. Doch was man sieht, ist nur das äußere Erscheinungsbild. In Wahrheit sind die "Geschäftsfronten" nur die Fassade, hinter denen sich - vor allem in den großen über viele Generationen gewachsenen Handelszentren wie Sanaa - ein kompliziertes Sozial- und Baugefüge verbirgt. In gewisser Weise sind die Basare enge Verwandte westlicher Shopping-Malls. In mancherlei Hinsicht freilich hinkt der Vergleich.
So stillen arabische Käufer ihren Hunger nicht in Hamburger-Imbissen, sondern in Garküchen mit gebratenen Heuschrecken oder Fettbrühen. Statt ins Fitness-Studio geht man ins Hammam, um sich, wie es der Koran befiehlt, für den Freitagsgottesdienst zu läutern - und statt in die Videothek zum Heiligengrab, um Segensenergie für den Alltag zu tanken. Die Menschen, sie sehen immer noch so aus, wie Federico-Fellini sie nicht schöner für ein Panoptikum von Charaktären hätte erfinden können.......

FOTO: Amran 2007 / Mittagszeit

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