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.... Schluckdown .....

.... Schluckdown .....

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Neydhart von Gmunden


Premium (Basic), Hamburg

.... Schluckdown .....

Moin. Wie ich kürzlich mal wieder in unserer schönen Heimat in deren Wildnis unterwegs
bin, da führt mich der Weg zu den Drei Zinnen, eines der schönsten Bergmassive. Und
wie ich so in die Höhe schaue, vor Respekt und Bewunderung, ja was sehe ich denn da,
da hängt doch jemand in der Steilwand. Und wie ich genauer hinschaue und sehe, wie er
mit seiner ungesicherten linken Hand in die Felsspalte greift, da wußte ich es. Nur einer
beherrscht diesen schwierigen Griff: Luis Trinker. (Unter Freunden auch Luis der Trinker
genannt) „He Luis, du Haderlump, bist schon wieder nauvie ? Hätt Dich fast nicht erkennt.
Hast dich arg verändert. Was ist denn passiert“, rief ich fragend hinauf in die Höhen. „Ja
grüaz di, Stodtmensch“ rief es zurück. „I hoab ma Reinkarnation versuffa, mit dem Messma
soan Bruader. Wir hoam bei der scheanen Sennerin Gebirgskräuterschnapps suffa und
soan dann nach 7 Flascherln oangschluffa uand hoam so die Reinkarnation verschloffa.
Saupreissen noch amoal. Nun bin ich oals Pilz wiederkumma, als Gebirgssteillagenpilz.
Goatt sei dank, nett oals Edelweiss.“ „Ja, da kannst du wohl von Glück sprechen. Hättest
auch als Paderborner Pils wiedergeboren werden können; da wärst bestimmt schon abge-
brunst worden“, rief ich zurück. „So aber ist Dir eine steiles Leben beschieden worden
und bist ganz in deinem Element geblieben. Toll !“ Wir wechselten noch ein paar Gedanken
und gaben uns Tipps, wie man in Spalten und Ritzen greift, um zum Ziel zu kommen.
Einen tollen Geheimtipp gab er mir dann noch preis: wenn man ungesichert im Fels in der
Steillage klettert, nie mit beiden Händen sich schneuzen, sonst ist großer Abgang. „Hut ab“,
dachte ich. Da war ich dann doch zufrieden auf diesen Haderlumpen Luis getroffen zu sein,
denn mir juckte schon die ganze Zeit die Nase und der Tipp kam gerade zur rechten Zeit.
Gott hab in seelig, den Luis, dachte ich froh und dankbar.

Hier eine Doku von seinem ihm unbekannten Zwillingsbruder:
https://www.youtube.com/watch?v=m2Lubd05Tt0

Commentaire 10

  • Jens Snuggle Beier 25/10/2020 20:50

    Moin Neydhart,
    ich musste dann mal langsam lesen, um den Dialekt zu verstehen :P
    Aber schön geschmunzelt hab ich wieder und den einen oder anderen Gedanken hatte ich auch im Hinterkopf....eieiei, das sollte mir zu denken geben :D
    Ich hoffe, du hast zuvor nicht von diesem Pilz genascht....schließe mich da Danny an....ein ähnlich aussehender Pilz hat beim Verzehr eine halluzinogene Wirkung :D

    einen rosaroten Abend gewünscht :)

    LG
    Snuggle
    • Neydhart von Gmunden 26/10/2020 9:12

      Lieber Snuggle,
      vielen Dank für Deinen mühevollen Besuch. Ich weiss, ich mache
      es meinen Mitmenschen nicht leicht. Wenn es Dir hilft, mir aber
      auch nicht. Wenn ich das nächste mal auf Winnetou stoße, dann
      wirds bestimmt eine Geschichte über Karl Mai. Das Sächsische 
      wird Dir dann vielleicht zumindest bekannt vorkommen .... :))
      Mal sehen. Bis dahin wünsche ich uns eine gute Zeit und viele stille
      Motive.
      Lieber Morgengruß,
      Neydhart
  • -ansichtssache- 23/10/2020 18:54

    Gabs da noch mehr solche Pilze und du hast davon gekostet??? Mir scheint du hast so einen halluzinogenen Pilz erwischt, dem wir deine fantastische Geschichte zu verdanken haben.....;-)) Ich hoffe, du warst beim Klettern wenigstens angeseilt.....
    Besorgte Grüße, Danny
    • Michael Jo. 26/10/2020 0:55

      nette Geschichte,
       i hoab mir kronk'glacht.

      Da müsste ich nun eigentlich in den Tiefen
       meiner alten Festplatte nach dem steingewordenen
      Bildnis des originalen Louis T. in St. Ulrich im Grödnertal
      graben - so zum Vergleich mit dessen erstem Leben ;-)))

      LG., Michael
    • Neydhart von Gmunden 26/10/2020 9:07

      Lieber Michael,
      danke für Deinen Besuch und Deine anerkennenden Gedanken.
      Darüber freue ich mich.
      Wie schon an anderer Stelle erwähnt, verabreden sich Gedanken
      und Motiv in meinem Kopf. Tatsächlich mußte ich sofort an den
      aus Jugendzeiten bekannten Bergsteiger Luis T. denken und so
      war die Geschichte geboren. Gut, mit der Sprache hab auch ich's
      immer mal. Aber es ist ja noch mal gut gegangen und der Luis ist
      nicht abgestürzt.
      Vorgestern sah ich zufällig Ausschnitte aus "Die Fledermaus" auf
      3 Sat. Marika Rökk tanzte wild und befreit durch den Film und Ma-
      rianne Koch war als ungarische Gräfin mal wieder bezaubernd.
      Peter Alexander ein gutes Multitalent und W. Millowitsch wieder
      einmal eine schwergewichtige Persönlichkeit. Alle "Dämonen" aus
      meiner "Purpel in Rock-Zeit" tanzten und spielten auf. Und ich, ich
      lies es geschehen und war stellenweise begeistert.
      Wo sind sie hin, die Stars der 60iger und 70iger ? Verschwunden,
      mit unseren Eltern, wie auch wir eines Tages verschwinden werden.
      Lieber Morgengruß,
      Neydhart
    • Michael Jo. 26/10/2020 13:08

      nun denn, die Stars der 60er- 70er waren grösstenteils
       noch aus dem Erbe der Vorkriegs-Ufa geboren ..
       und was die Röck betrifft (nichts gegen ihre tänzerischen
      Einlagen !!), so haben mich diese Nach-Nachkriegs- (und
      Nach-Adenauer..) Unterhaltungsfilmchen absolut kalt
       gelassen ( *)
      Auch der (hier ungenannte) Herr H. Rühmann hat mich
       als Mensch nicht gerade überzeugt (man erinnere an sein
      unrühmliches Einknicken angesichts seiner  Karriere zur
      Nazizeit), und das muntere Allroundtalent Peter Alexander
      habe ich einigemale bei den Proben auf der Showbühne
       erlebt ..- naja, mit seiner Hilde wie selbstverständlich,
      die aus erster Reihe selbst   den Zet-De-eF-Unterhaltungsfritzen
      Anweisungen erteilte, wie   ihrem  Alexander noch günstiger die
      Pausbacken gepudert   werden sollten .. und der Beleuchter
      dieses schräge Seitenlicht auf ebenendiese Bäckchen auch  zu
      optimieren habe ....
      und bei dem zeichengebenden Schnalzer ihres Puppenstramplers
      Alex an der blauen Tesabandmarkierung die  geladene Claquersriege
      in vorderster Publikimsfront zum animierenden  Ausruf
      " Peter, wir lieben Dich .. " anstimmte .. ;
       all das hat ein damals aufstrebender Unterhaltungschef des
      ' Zweiten ' kaum zu unterbinden gewagt ...
      (mein ' Nähkästchen ' war die Beleuchterbrücke über alledem
      Mummenschanztheatergedöns  - und was sich so die Lieblinge des Massenpublikums  auch  sonst noch so erlauben konnten zu Hochzeiten
      der ' Polydor ',  ' Ariola ' ect. .. war mitunter hahnebüchen krass !)
      Okay: ich habe in diesem Geschäft auch nur brav meinen Job gemacht,
      doch fand ich es immer schon aberwitzig, wenn die Feuerzeuge
      schlussendlich Friede, Freude, Eierkuchen .. (und  Einheitssosse)
      deklamierten, - was auch bei diversen ' Pop'-Konzerten nicht 
      anders verlief ...
      Ich hatte damals schon x-mal die Dokus der göbbelschen
      Sportpalastrede gesehen .. und all diese Massenhysterie
       hat mich seitdem immer wieder sehr nachdenklich gestimmt.
       Nichts gegen das Geschäft mit der Unterhaltung - doch ich
       frage mich: ob da nicht sukzessive die Hirne ausgehöhlt werden
      ..   und was stattdessen für'n sinnloser Müll  dort angereichert
       wird .... (Frage: wie kommt es z.B. zu diesen absurden
      Welt-Verschwörungs-Phantasien wie  sie momentan überall
       aufploppen und absolut unkritisch weitergeteilt werden .. ???)
      - Georg Orwell hat es mit " 1984 " schon exakt vorausgesagt,
      doch die heutige Wirklichkeit ist noch weitaus erschröcklicher !

      *) doch einer fällt mir dazu doch ein, den ich mir  damals
      mit grossem Interesse  ' reingezogen ' habe:
       " Rosen für den Staatsanwalt " (mit auch ebendieser Marianne K.
      besetzt  - wenn ich mich da nicht irre ..?).
       Walter Giller war dabei, der damals noch erfrischend ' köstliche '
       Wolfgang Neuss, Martin Held (mein Bühnenheld auch später  bei so
      manch ihm wie  auf den Leib geschneiderten Rollen);
       und Regisseur Wolfgang Staudte machte damit 1958 vorbildlich vor,
       wie Aufarbeitung auch im Unterhaltungsformat der Adenauer-Ära
      funktionieren könnte ...

      LG., Michael
    • Neydhart von Gmunden 26/10/2020 15:39

      Mein lieber Michael,
      Du kannst aber auch dem Nagel auf den Kopf treffen, echt hart und
      treffsicher.
      Ja, ich verstehe Dich. Es war halt die Zeit, das Wirtschaftswunder
      mit besänftigenden Einlullfilmen zu untermalen, und so einen gros-
      sen Verdrängungsprozess einzuleiten. Meinen Eltern hatte es gefal-
      len. Ich habe es erwähnt, weil ich nur noch amerikanische Produk-
      tionen im TV sehen, neben unendlich vielen Krimis, Horrorfilmen
      und Heitadeita-Serien.

      Sei mir lieb gegrüßt,
      Neydhart

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