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Sie fliegt wieder...

Eine belgische F-104 im Landeanflug. Flugtag im Jahre 2005 auf dem Modellflugplatz von Köln-Porz. Diese Maschine ist für mich immer noch mit Abstand das schönste Flugzeug der Welt. Bekomme jetzt noch eine "Gänsehaut", wenn ich an meine damaligen Beobachtungen als Jugendlicher in Nörvenich denke. Kein anderes Flugzeug besitzt so eine "Aura" wie die F-104! Der Starfighter wurde in der Luftwaffe und von sehr vielen anderen Nationen verwendet. In den USA selbst, flog er nur ein paar Jahre. Italien stellte ihn erst 2004 außer Dienst. Bei uns ist er seit 1987 offiziel ausgemustert. Es gab noch ein paar Maschinen bei der WTD 61 bis 1991. Seit diesem Jahr ist er aber endgültig vom Himmel verschwunden. Dieses Muster forderte in Deutschland sehr viele Menschenleben. Von 1962 bis 1991 mussten insgesamt 116 Piloten ihr Leben lassen. Von den 916 Flugzeugen bei der Luftwaffe und Marine, gingen 292 Maschinen verloren...und das ohne Krieg! Im Jahre 1965 gab es 27 Abstürze mit 17 getöteten Piloten und im ersten Halbjahr 1966 stürzten 60 Starfighter ab!!! Schnell war der Name "Witwenmacher" geboren. Der letzte Starfighterabsturz war im April 1989. Andere Länder hatten mit dem Starfighter so gut wie keine Probleme. Die Luftwaffe vergewaltigte das Flugzeug und wollte mit allen Mitteln die "eierlegende Wollmilchsau" daraus machen. Ein Gewicht von etwa 8 t war normal. Bei der Luftwaffe flog er mit diversen Umbauten und Ausstattungen mit 11 t Gewicht. Die Bevölkerung hasste die Maschine, bei den Piloten war sie beliebt. Habe trotz der Probleme von einigen F-104 Piloten gehört, dass sie die Maschine mit Freude geflogen haben. Sie waren am Anfang von der Phantom und dem Tornado enttäuscht. Die F-104 war trotz allem ein Flugzeug der Superlative. Sie stellte damals als einzige Maschine drei Weltrekorde auf, welche lange Zeit ungebrochen blieben (Geschwindigkeit, Steigleistung und Flughöhe). Daten: 2530 km/h und über 31 Kilometer Flughöhe! Ein paar Absturzursachen: 1.) Beim Landeanflug (also in geringer Höhe) kam es vor, dass nur an einer Seite die Landeklappen ausgefahren wurden. Passierte das, war es für den Piloten ein absolutes Todesurteil, da die Maschine in eine Drehbewegung gezwungen wurde. 2.) Die Triebwerksmanschette veränderte vom Piloten unbemerkt ihre Auslaßweite. Der Pilot vertraute seinen Instrumenten und die zeigten z.B. die volle Leistung an. Tatsächlich aber, war die erforderliche Leistung nicht mehr da und viele Piloten sind so beim Tiefflug "ungespitzt" in den Acker, oder leider auch in ein bewohntes Bauernhaus gegangen. Zeit zum Aussteigen blieb nicht, wenn man mit ca. 700 oder 800 km/h in 30 Meter Höhe unterwegs ist. 3.) Der Pilot hatte ca. 2 Sekunden Zeit, das Fahrwerk einzuklappen. War die Geschwindigkeit in der Steigphase zu hoch, konnte dadurch das Fahrgestell und die gesamte Hydraulik der Maschine beschädigt werden. Damit war das Flugzeug dann nicht mehr manövrierfähig. 4.) Triebwerksausfälle waren auch sehr häufig und führten zum Absturz. Störungen der Luftzufuhr oder Überhitzungen waren oft die Ursache dafür, dass es plötzlich ganz still wurde. Der Pilot benötigte zum Neustart in der Luft eine bestimmte Flughöhe und Geschwindigkeit.
In den Anfängen wurden die Piloten mit dem Schleudersitz nach unten ausgeschossen. Somit war er im Tiefflug unnütz!
Bild geschnitten und nachgeschärft.

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