Astrid Wiezorek


Premium (World), Gera in Thüringen

Starenkinder

Gestern sind die ersten Starenkinder ausgeflogen. Ich habe ein paar Fotos durchs Küchenfenster aufgenommen, weil ich die Kleinen nicht stören wollte. Die Bilder sind deshalb nicht die Optimalsten. Ich konnte 25 Staren-Küken zählen. Zuerst saßen fast alle im großen Vogelhaus und guckten ziemlich bedeppert drein. Das Geschrei war unerträglich, ihr hättet das hören sollen. Schade, dass es in der fc noch keinen Ton gibt. Oscar kam gleich hereingelaufen, ihm war das Spektakel zu laut und nicht geheuer. Sobald ein Elternteil in Sichtweite kam, rissen die Jungen ihre Schnäbelchen wie große Scheunentore auf. Ab und zu bekamen sie auch noch einen Happen hineingestopft. Ich konnte beobachten wie drei Starenkinder die Mutti regelrecht verfolgten. Lief sie durchs Gras, rannten ihr die Kinder sofort hinterher, egal welche Richtung sie einschlug. Die Kleinen können noch nicht so gut fliegen. Sie sehen wie dicke Hummeln aus, so schwerfällig flattern sie durch die Luft. Einige sind fast doppelt so groß wie die Altvögel. Manche Kinder versuchten schon selber zu fressen, ich hatte ja extra etwas Weichfutter ins Häuschen gelegt. Aber sobald ein erwachsener Star ankam, wurde das eigene picken eingestellt und der Schnabel weit aufgerissen. Und noch eins musste ich entdecken. Das habe ich aber erst am PC gesehen, als ich die Bilder vom Kamera Stick übertrug. Schaut euch mal ganz unten rechts das letzte Foto an. Ein Junges ist auf einem Auge blind. Das Äugelein war dick zugeklebt und sah nicht gut aus. Leider kann man da gar nichts machen, was mir richtig leidtat. Das Kleine ist aber munter umhergehüpft. Hoffentlich hat es keine Schmerzen und kommt auch mit einem Auge klar. So etwas ist für mich immer schwer zu sehen. Aber wie soll man da helfen? Fangen kann man es nicht, das wird die Natur sicher von ganz alleine regeln.

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