Sterblichkeit...
Marie-Claude (Häftlingsnummer: 31.685)
Ein anderer Grund für die Sterblichkeit und für die Seuchen, erinnert sich Marie-Claude, lag in der Tatsache, dass man uns in großen roten Gefäßen zu essen gab, die nach dem Essen nur mit kaltem Wasser gespült wurden. Da alle Frauen krank waren und nicht mehr die Kraft hatten, sich nachts bis zum Graben hinzuschleppen, der als Latrine benutzt wurde und dessen Anblick unbeschreiblich war, benutzten sie die Eßnäpfe für einen Zweck, für den sie nicht vorgesehen waren. Am nächsten Morgen wurden die Gefäße eingesammelt und zu einem Misthaufen gebracht. Während des Tages kam eine andere Gruppe, um die Gefäße einzusammeln, sie spülten sie mit kaltem Wasser ab und setzten sie wieder in Umlauf...
Ein anderer Grund für die Sterblichkeit war die Frage der Schuhe. Bei diesem Schnee und Schlamm im Lager waren lederne Schuhe (vorausgesetzt man hatte überhaupt welche) innerhalb von 8 bis 14 Tagen vollständig verbraucht. Man hatte also erfrorene Füße und Fußwunden. Man mußte auf diesen schmutzigen Schuhen schlafen, aus Angst, dass sie gestohlen wurden. Zahlreich ist die Anzahl meiner Kameradinnen, die ins Revier kamen, weil sie Wunden an den Füßen hatten, und die nie mehr lebend herauskamen...
(Quelle: Abstieg in die Hölle von Vladimir Pozner)
Frank G. P. Selbmann 18/12/2016 13:07
die von dir hier gewählte ba gefällt mir besonders gut, stefan. natürlich sind das motiv wie der begleittext erschütternd.liebe grüße franKS
Mary.D. 18/11/2016 7:10
Bestens zeigst du die Stätte des Grauens!LG Mary
Joachim Irelandeddie 17/11/2016 19:57
Eine sehr gute tiefe Perspektive hast du für diese eindrückliche Aufnahme gewählt. Die Bearbeitung trägt ihr übriges dazu bei. Die traurige Geschichte läßt einem einen Schauer über den Rücken laufen.lg eddie
lenawal 17/11/2016 19:37
Die tiefe Perspektive gefällt mir hier sehr und deine Beschreibungen regen immer zum Nachdeken an. Wie immer: gutes Gesamtpaket aus Foto und Hintergrundinformationen.LG
Magdalena