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Tim Brüning


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Stolper Turm

Unterwegs mit Ralph Bache .

Der Stolper Turm liegt in Stolpe an der Oder, seit 2003 ein Ortsteil der uckermärkischen Stadt Angermünde.
Er ist mit 18 m Außendurchmesser der wahrscheinlich dickste Bergfried in Deutschland.

Das Bauwerk: Erbaut wurde der Stolper Turm zwischen 1170 und 1190 als romanischer Burgturm in Ziegelbauweise (Backstein).
Er war der höchste Teil einer umwallten Burganlage mit Ringmauer und Torhaus. Der untere Teil besteht aus
Granitquadern sowie drei Lagen Sandstein (innen vier Lagen). Dieser als „schlesischer Sandstein“ bezeichnete
Stein kann auch aus der Umgebung von Bad Freienwalde oder aus Dänemark stammen.

Als Baumeister werden Dänen angenommen, weil aus dem 12. Jahrhundert in der Brandenburgischen Baukunst kein
vergleichbares Bauwerk auf diesem Niveau bekannt ist. Pommern stand zudem unter dänischer Herrschaft
und die Umgebung von Stolpe stellte die Grenze beider Fürstentümer dar. Das Ziegelmauerwerk ist äußerst homogen in
Läufer- und Binderschichten ausgebildet, auffallend sind die exakt gefertigten Ziegel, eine Fertigung,
die die Zisterziensermönche dieser Gegend Jahrhunderte später bei dem Bau des Kloster Chorin noch nicht
beherrschten. Das Innere des Turms ist achteckig ausgeführt.

Die Höhe des Turmes mit verdecktem Fundament beträgt etwa 25 m. Der Bergfried steckt etwa 10 m in der Erde.
Im unteren Teil des Turms beträgt die Dicke der Mauer über 6 m. Zur Zeit der Erbauung hatte der Turm nur einen
einzigen Eingang in etwa 10 m Höhe. Dieser Eingang hat einen romanischen Torbogen als Abschluss.
Das „Erdgeschoss“ war einmal etwa 15 m hoch und hatte als oberen Abschluss ein Bandrippengewölbe.
Es diente als Verlies und/oder Vorratsraum. Das Dach lag kegel- oder pyramidenförmig innerhalb des Wehrgangs
und war mit Ziegeln (Mönch und Nonne) gedeckt.

Geschichte: Der Turm wurde als wehrhaftes Wohngebäude errichtet, genutzt wurde wahrscheinlich nur der Bereich
ab etwa 10 m Höhe als Wohnbereich (79 m²) mit einer Höhe von etwa 4 m, die darüber liegende Etage diente als
Wehrplattform. Sie war durch einen Zinnenkranz gedeckt, damit es den Verteidigern möglich war, von dieser
Höhe die gesamte Burganlage mit Waffen und Wurfgeschossen zu beherrschen.

Im Jahr 1250 wurde die Burg Sitz des Vogtes der Markgrafen von Brandenburg. Im Krieg gegen
Pommern um die Uckermark eroberte 1445 der Kurfürst von Brandenburg, Friedrich Eisenzahn, die Burg Stolpe.
Dabei brannte der obere Teil der Burg ab, die Trümmer bildeteten eine meterdicke Schicht aus Schutt,
die die Substanz des Turms für weit über 500 Jahre schützen sollte. Die Burg war seit 1445 Ruine und wurde
nicht wieder aufgebaut. Etwa im Jahr 1840 (andere Quellen nennen 1844) wurde der zweite, untere Eingang des Turmes angefertigt.

Am 26. April 1945 erhielt der Turm drei Volltreffer der sowjetischen Artillerie, die daraufhin das Feuer
einstellte, weil kaum Schaden am Turm festzustellen war. Dies haben die Schützen beim späteren Aufenthalt
gegenüber Augenzeugen ausgesagt. Die Einschüsse sind deutlich nahe dem ersten Eingang
und im Sandsteinfundament zu erkennen.
Quelle: Wikipedia

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