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Tagebau Elbingerode im Harz 1

Tagebau Elbingerode im Harz 1

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Dieter Engelke


Free Account, Bad Lauterberg

Tagebau Elbingerode im Harz 1

Tagebau

Die Qualität des Kalksteins wird vor allem durch sehr hohe CaCO3- (bis 99 %) und sehr niedrige MgO-, SiO2-, Fe2O3- und SO3-Gehalte bestimmt. Damit stehen den Produkten aus diesem Rohstoff vielfältige Einsatzmöglichkeiten offen.
Nach dem über viele Jahrhunderte Kalkstein nur für den lokalen Bedarf oder für manufakturartige Betriebe (z. B. Marmormühle am Krockstein, kleine Brennöfen im Zusammenhang mit der örtlichen Eisenindustrie) gewonnen wurde, änderte sich dies mit dem Bau der Rübelandbahn von Blankenburg in den Harz über Rübeland, Elbingerode bis nach Tanne in den Jahren von 1884 bis 1886 grundsätzlich. Innerhalb weniger Jahre entstanden entlang der Bahnstrecke eine Vielzahl von Kalkwerken, die für ihre Produktion bereits erhebliche Mengen Kalkstein benötigten. Diese Betriebe fanden günstige Verhältnisse vor. Die Bode und deren Nebenflüsse hatten sich tief in das Kalkvorkommen eingeschnitten, so dass die ersten Steinbrüche als Hanganschnitte angelegt werden konnten.
Umfangreiche Erkundungsarbeiten waren somit über viele Jahrzehnte nicht erfor
derlich und wurden nach den vorliegenden Erkenntnissen auch nicht durchgeführt.
Im Zuge der Erkundung der Eisen-und Schwefelkieslagerstätte am Großen Graben (Drei Kronen & Ehrt bzw. Grube Einheit) in den 30iger und 40-iger Jahren wurden Bohrun
gen niedergebracht, bergbau 7/2007 303
phyrischen Ganggesteine mit Mächtigkeiten von wenigen Zentimetern bis zu 40 m durchsetzen das Kalksteinvorkommen in Nord-Süd-Richtung und zerblockten die Lagerstätte. Sie sind häufig maßgebend für die Aufschlussfigur der Tagebaue.
Jüngere Gesteine vom Zechstein bis zur Kreide sind im EK nicht erhalten geblieben. In saxonischer Zeit wurde das Kalkvorkommen erneut in bruchtektonische Prozesse einbezogen. Ein ausgeprägtes Kluftbild mit häufig unverheilten Klüften war die Folge. Im Ergebnis von Hebungsund Abtragungsprozessen, die vor etwa 60 Mio. Jahren an der Wende Kreide/Tertiär begannen, gelangten die Riffkalke wieder an die Erdoberfläche und wurden somit der Verwitterung ausgesetzt. Die bekannten Rübeländer Tropfsteinhöhlen als besonderes Tourismusziel, aber auch die in den Steinbrüchen vorwiegend auf den oberen Sohlen auftretenden, mit jüngerem Verwitterungsmaterial gefüllten Schlotten, sind ein Indiz für die nun einsetzende Verkarstung des Kalksteins. Die fast 400 Mio. Jahre geologischer Entwicklung haben zu folgendem Normalprofil im Bereich der Kalksteinlagerstätten geführt

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