Taxau an einem Novembermorgen

Taxau an einem Novembermorgen

Novembertage haben was wunderbares an sich. Wenn man es liebt früh am Morgen
die freucht kalte Luft des älter werdendes Jahres auf den Wangen zu spüren und
die Meisen und Spatzen ihr aufgewecktes Lied hören lassen. Wenn die Krähen am
Morgen versuchen durch ihre Laute den Nebel zu vertreiben. Wenn das
erste Licht am Horizont durch den Nebel bricht und verspätete Zugvögel zu ihren Weg
in ihre Winterlager fliegen. Ich freue mich jedes Jahr auf diese Jahreszeit, die die Zeit ergrauen läßt und doch ihre
eigene Art an Schönheit nicht verloren hat. Es ist eine Zeit des weniger werdens, des
in sich kehrens um sich auf ein immer wieder gebärendes Geheimnis vorzubereiten.
Es ist die Zeit der Verwandlung. Jedes Jahr findet es statt und es scheint je älter
ich werde, umsomehr möchte ich davon haben. Dieses Bild das heute in der Früh
entstand drückt vielleicht ein bißchen dieses Geheimnis aus - ein Geheimnis das
zu Wintersonnenwende sein Geheimnis preis gibt: Ein Jahr wird geboren und der
Tag der zum Abstieg begriffen war, darf wieder heller werden - darf wieder wachsen.