The Boat To Nowhere
Alter Kahn auf dem "Schwarzen Loch" in den Wehranlagen bei Sennfeld.
Das "Schwarze Loch" ist wie der Sennfelder See und das "Kalte Wasser" ein Altarm des Mains. Besonders freundlich wirkt das Gewässer noch nicht mal bei Sonnenschein, und bei Nebel ist es dort manchmal richtig gespenstisch. Der alte Kahn liegt übrigens schon ewig dort am Ufer. Schon 1988 habe ich für den Kunstunterricht an der Schule ein Foto davon gemacht.
Von dem Tümpel geht die Sage, dass einst ein Wassermann mit seinen drei hübschen Töchtern darin hauste. Diese bittelten ihren strengen Vater bei der Sennfelder Kirchweih so lange, bis er ihnen erlaubte, in den Ort zum Tanzen gehen zu dürfen. Aber er verband seine Erlaubnis mit den schrecklichsten Drohungen, sollten die drei Schwestern nicht bis Mitternacht wieder zuhause sein. Sie versprachen es hoch und heilig. Bei den Burschen im Ort waren die drei wunderhübschen fremden Mädchen mit ihren meergrünen Gewändern begehrte Tanzpartnerinnen. Aber gegen 23.45 Uhr verabschiedeten sich die Drei und verschwanden in der Nacht. Am nächsten Tag baten die Nixen ihren Vater wieder, zum Tanz zu dürfen. Da sie am Vortag pünktlich waren, erlaubte es der Wassermann, drohte aber wieder mit dem Schlimmsten, sollten sie nicht zeitig um Mitternacht im See sein. Wieder versprachen das die Töchter. Die Sennfelder Burschen allerdings verfielen auf eine List. Damit sie länger mit den Hübschen tanzen konnten, stellten sie die Uhr im Tanzssaal eine Stunde zurück. Die Nixen schauten auf die Uhr und dachten, sie hätten noch eine Stunde Zeit. Dann aber schlug es Mitternacht. Die Mädchen erschraken und verschwanden sofort wehklagend in der Nacht. Die Burschen folgten ihnen. Als sie am Schwarzen Loch angekommen waren, verlor sich die Spur der Fremden. Doch der sonst so still daliegende Weiher brodelte auf einmal, und plötzlich quollen drei dicke Blutblasen aus der Tiefe an die Oberfläche und zerplatzten. Da wussten die Burschen, dass ihre hübschen Tanzpartnerinnen Wasserjungfrauen waren und sie ihr Vater in blinder Wut über ihr Zuspätkommen getötet hatte.
In Schweinfurt und Sennfeld ist das "Schwarze Loch" auch als "Selbstmörderweiher" verschrieen. Schon viele Menschen sollen dort in den Freitod gegangen sein. Da der See aber grundlos ist, wurden ihre Leichen nie geborgen. Wie gesagt, ein unheimlicher Ort.
Canon EOS D60
Canon EF-Zoom 28-80 mm (@ 35 mm)
Empfindlichkeit 100 ASA
EBV: Scharfzeichnen, Tonwerte und Kontraste optimieren, Rahmen.
Wie ihr seht, ich bin wieder zurück nach gut dreiwöchiger fc-Abstinenz. Die letzte Arbeitswoche war stressig, danach hatte ich zwei Wochen Urlaub. Sporadisch habe ich Kommentare abgegeben, um alle Bilder zu kommentieren, fehlte mir die Zeit. Ich werde mich wieder bessern, versprochen... ;-))) Von mir habt ihr in nächster Zeit unter anderem eine Serie über den Johannisfriedhof in Nürnberg zu erwarten. Bis dann!
Dietrich Bojko 22/08/2007 12:30
Ja, je älter, desto spektakulärer!!!! Wunderschönes Bild mit einem tollen Licht!!!LG Dietrich
Maja W. 19/06/2006 15:32
richtig idyllisch, klasse Aufnahme!Gruß, Maja!
Heidi Wittwer 13/05/2006 13:55
wunderbares foto traumhaft schön lg heidiKLEMENS H. 10/05/2006 16:23
...vergnüglich zu lesenist deine Geschichte mit den Wassermann-Töchtern...
Gerade, weil Du ja selbst sagst,
dass dieser Weiher ein unheimlicher Ort sei,
hätte es mich sehr gereizt,
das auch farblich zum Ausdruck zu bringen,
sinnfälliger Weise in einem düsteren Nachtblau... (?)
LG Klemens
Sabine Orth-Schweflinghaus 10/05/2006 0:57
ja ein tolles Foto mit warmen Farben und irgendwie idyllischlg
Binchen
Henryk Brock 07/05/2006 19:53
Tolles, stimmungsvolles Bild!Es erzählt eine Geschichte ...
Klasse
Gruß
Henryk
Claudia Goerke 05/05/2006 12:26
Ein klasse Foto und eine interessante Geschichte dazu. Es läuft einem ja kalt den Rücken runter.lg
Claudia
Peter Krammer 03/05/2006 14:40
Eine hübsche Geschichte ... zum Glück sind nicht alle Väter so streng, sonst könnten künftig die Burschen nur noch alleine tanzen ;-))Das Foto und das sanfte Licht wirken sehr idyllisch !
Besonders gefallen mir die "wilden" langen und vertrockneten Gräser.
Erst nachdem man die Sage kennt, wirkt der Ort auch ein bißchen unheimlich...
Viele Grüsse
Peter
Nicole Zschucke 02/05/2006 11:40
Das liegt dort eindeutig schon länger..:-)So ein strenger Vater aber auch,man kann's ja auch übertreiben..:-)
Ein sehr ruhiges und harmonisches Foto...,wenn die Geschichte nicht wäre..:-)))
Lieben Gruß,
Nicole aus HH
Moon Light 30/04/2006 21:13
Eine gruselige Geschichte zu einem schönen Bild. Irgendwie verleitet es zum nachdenken.... sehr schön !lg Sabrina
Günter Leipfinger 30/04/2006 17:12
Die Szene wirkt recht idyllisch - ohne die Sage wäre nicht draufgekommen, welch Mythos diesen Ort umgibt.VG Günter
Arnd U. B. 30/04/2006 7:40
Das Licht gefällt mir bei dieser Aufnahme ganz besonders....LG ArndBio Wippermann 29/04/2006 23:20
Uh, eine gruselige Geschichte zu später Stunde! Dabei sieht die Gegend auf deinem Foto so ruhig und harmlos aus. Gefällt mir das alte Boot mir der Spiegelung im Wasser.Ganz liebe Grüße, Bio
Walter Zeis 29/04/2006 22:31
Auch ohne den Text (spannend zu lesen!) hatte ich gleich so ein Gefühl von etwas Unheimlichem und stellte mir das Motiv auf irgendeine Weise durch Bearbeitung noch unheimlicher gemacht vor.LG Walter
Günther Weber 29/04/2006 22:09
Da machen wir dann eine Paddeltour mit...LG, Günther