The Great Moonbuggy Race 2011
Eines der Dinge, die von den Astronauten des Apollo Programms auf dem Mond zurück gelassen wurden, ist der sogenannte Lunar Rover - das Mondauto. Dieses Wunder der Technik hat den Aktionsradius der Astronauten von Apollo 15, 16 und 17 enorm vergrößert - und, so hört man hinter vorgehaltener Hand, damit in den Kratern herumzugurken machte noch mehr Spaß als auf dem Mond Golf zu spielen.
Der Lunar Rover ist seitdem zur Legende geworden, zu einem der wichtigsten Symbole des Apollo Programms, neben der Saturn V und der Astronautennahrung. Einer der Prototypen steht im Space & Rocket Center Museum in Huntsville, Alabama, das natürlich auch eine originale Saturn V ausstellt (die ist offensichtlich nie geflogen, sondern wurde zu Vibrationsversuchen hier in Huntsville verwendet) und eine nachgebildete Saturn V in Originalgröße vor dem Eingang stehen hat.
Um der Legende des Lunar Rover gerecht zu werden führt die NASA in Huntsville (das Marshall Space Flight Center) seit nunmehr achtzehn Jahren im April das große Moonbuggy Rennen durch - wer jemals den Film "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" gesehen hat, sollte eine ungefähre Idee haben worum es hier geht.
Die Regeln sind ganz einfach - man muss mit einem selbst gebauten Gefährt so schnell wie möglich einen Hinderniskurs (ca. 1 km lang) bewältigen. Nun ja, es gibt auch noch Preise für die leichteste Konstruktion, für die sicherste Konstruktion und so weiter. Aber das, was wirklich zählt, ist natürlich das Rennen zu gewinnen.
Dabei muss der Buggy in einen Kasten von derselben Kantenlänge passen, wie damals dem originalen Lunar Rover zur Verfügung stand. Das Rennen beginnt damit, dass das Fahrerteam (immer ein Girl und ein Boy) das zusammengefaltete Gefährt zwanzig Meter weit tragen (also besser so leicht wie möglich bauen) und es dann entfalten bzw. zusammen bauen müssen.
Dann geht es um den Rundkurs und die schnellste Zeit, inklusive Zusammenbau, gewinnt.
Ganz einfach also und typische Zeiten der Seiger der vergangenen Jahre bewegten sich immer so um die dreieinhalb Minuten.
Viele aber schaffen es gar nicht erst bis dorthin. Die zwei wichtigsten Gründe für das Ausscheiden sind mangelnde Kondition der Piloteure und das Zusammenbrechen der manchmal doch sehr fragilen Konstruktionen (wohl eher besser doch nicht zu leicht bauen ...).
Der Hinderniskurs selbst ist gar nicht so heftig - alle dreißig Meter ein ungefähr zwanzig Zentimeter hohes, welliges Schotterbett von vielleicht fünf Metern Länge, einige Male mit Autoreifen aufgefüllt (zur Simulation der Mondkrater), sowie einmal durch den simulierten Mondkrater in dem die (nachgebaute) Mondlandefähre steht.
Aber das - und die drei relativ lang gezogenen Steigungen des Kurses - überfordert so manche Maschine und ihre tapfere Besatzung. Ein Ingenieursstudent ist eben in den seltensten Fällen auch ein Hochleistungssportler (eigene Erfahrung ...). Wer nach zehn Minuten noch nicht im Ziel ist, wird vom Parcours entfernt.
Teilnahmeberechtigt sind High Schools und Universitäten weltweit - deren Teams teilweise auf das heftigste von der lokalen (Raumfahrt-) Industrie unterstützt werden. Alleine die Sponsoringliste des deutschen Teams vom International Space Education Institute aus Leipzig umfasst rund 25 Firmen. In diesem Jahr nehmen über 80 Teams aus sieben Nationen am Rennen Teil, zum Beispiel aus Indien, Pakistan, Russland, Deutschland, Kanada, und allen Teilen der USA. Und natürlich ist jedes mal auch eine Handvoll lokaler Teams von örtlichen Schulen am Start.
Alles in allem eine Riesengaudi für alle Beteiligten, eine tolle Werbung für die NASA und eine großartige Idee um die Raumfahrtbegeisterung zu fördern.
Joachim Irelandeddie 19/10/2015 19:11
Eine gute Idee von der Nasa und eine richtige Gaudi für die Mitstreiter.lg eddie
Rheinbild 09/04/2011 21:29
Klasse Idee. So eine Veranstaltung hätte ich natürlich auch besucht. Macht sicher einen Höllenspass.LG
Rheinbild