Twin O Caulin


Premium (Pro), Köln

The heuristic drop study

Vor ein paar Jahren noch habe ich nachts bei Eiseskälte mit einem Spiegelteleskop Stunden im Garten verbracht, nur um ein paar blasse Schlieren (d. h. Sternnebel) irgendwo da draußen, ganz weit weg, zu sichten.
Die Nachbarn halten mich seitdem für verrückt.
Mittlerweile ist mir das zu anstrengend, aber die von anderen diagnostizierte Verrücktheit holt einen manchmal auch dann ein, wenn man einfach nur bestimmte irdische Objekte fotografiert, und besonders dann, wenn diese Objekte für Außenstehende nicht sichtbar sind, z. B. im Minutentakt einzeln fallende Wassertropfen.
So auch hier.
Als Foto ist diese Aufnahme nicht der Rede wert, und es ist auch nicht mehr als ein Experiment, das mir eine ziemliche Nackenstarre und - viel schlimmer - Blicke von mitleidig lächelnden Passanten bescherte.
Egal.
Diese kleinen Stalagtiten haben sich an der Betonkonstruktion des Galeria-Kaufhof-Parkhauses in der Kölner Innenstadt über Jahre hinweg gebildet. Ich wollte herausfinden, ab welcher Verschlusszeit der fallende Wassertropfen scharf und entsprechend kugelrund erscheint. Das ist schon ein ziemlich bescheuertes Unterfangen.
Aber... jetzt weiß ich's:
Unter 1/8000s geht gar nichts, und selbst bei dieser Verschlusszeit kommt es darauf an, den Tropfen auf dem ersten Fallmeter zu erwischen, denn sonst erscheint er auch bei 1/8000s nicht mehr kugelrund.
Das Foto ist trotzdem mies und sollte hier eigentlich gar nicht seinen Weg ins Portfolio finden. Ich wollte es allenfalls als das Resultat meiner Mühen (pro Minute fiel in der Tat nur ein Tropfen, und die meisten habe ich nicht erwischt, denn g=9,81m/s² ist ziemlich fix...) mit euch teilen.
Schönes Wochenende!

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Exif

APN Canon EOS 7D
Objectif EF-S55-250mm f/4-5.6 IS
Ouverture 8
Temps de pose 1/8000
Focale 250.0 mm
ISO 800

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