The Mountainmen, ca. 1870
Nein, aufgenommen am 17.5.2002, aber mit alten Phototechniken, die um 1870 bis 1900 üblich waren (Holz-Balgenkamera, Glas-Photoplatte, Print im Eisensalz-Auskopierverfahren etc.)
Kamera "Orgtechnika FKD" (Russische Holz-Balgenkamera), Platte: Selbstgefertigte Bromsilber-Gelantine-Trockenplatte 13x18cm, Objektiv "Industar 51, 210mm". 1 Sec. bei Blende 11. Platte entwickelt in "Amaloco AM74", 5 Min. auf Sicht bei Rotlicht. Fixiert 15 Min. in "Tetenal Superfix 1+4, Wässerung 1 Std. mit Zwischenspülung in "Amaloco H8"-Auswaschhilfe.
Print im "Argyrotype"-Verfahren auf 200g-Künstlerpapier. Ausbelichtung im Auskopierrahmen ca 2 Min. bei strahlendem Sonnenschein, dann gewässert und in Natriumthiosulfit fixiert.
(Wer sich für den Argyrotype-Prozess interessiert, sollte mal bei Mike Ware unter http://www.mikeware.demon.co.uk/
reinschauen. Keine Angst, es liest sich dort nur alles viel komplizierter, als es in Wirklichkeit ist :-)
Eines meiner neuen "Old Style Photograpy"-Bilder vom Westerntreffen 2002 in Quickborn. Über die russischen Holz-Balgenkameras habe ich mittlerweile auch Infos im WWW unter
http://www.pauck.de/marco/photo/stuff/fk/fk.html
gefunden.
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Carsten Corleis 28/05/2002 21:37
@Florian g.Eigentlich kaum, die Techniken entsprechen den alten Vorbildern. Allerdings sind die Lichtverhältnisse bei der Aufnahme sehr wichtig. Moderne Filme "verdauen" ja noch recht unterschiedliche Lichtverhältnisse sehr gut, die Bromsilber-Platten hingegen sind sehr schnell über- oder unterbelichtet; ausserdem haben sie einen extrem hohen Kontrast. Das Argyrotype-Verfahren gleicht hier einiges noch raus, da es wie ein Photopapier der Gradiation 0 arbeitet, also sehr weich.
Nun muss ich hier aber zugeben, dass ich dieses Jahr mal testweise einen moderenen Ausgleichsentwickler genommen habe, der die harten Kontraste auch noch mildert und mehr Zwischentöne "rauskitzelt", als die eigentlich stilechtere "Pyrogall-Suppe" oder Eisenoxalat-Entwickler :-)
Florian Geldner 28/05/2002 21:16
Ich bin ja nur "dummer Digiknipser", aber was hier an Technik drin steck beeindruckt mich sehr...Entweder ist es psychologischer Effekt oder es ist wirklich so:
kann es sein, daß dieses Bild doch noch eine Spur besser ist als alte Bilder? oder liegt das einfach daran, daß wirklich alte Bilder mittlerweile an Kraft verloren haben, wenn man sie sieht? würde mich mal interessieren...
gruß, Florian