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Tirol - Collage Haiming

Tirol - Collage Haiming

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Premium (World), Haiming

Tirol - Collage Haiming

Haiming ist eine Gemeinde im Oberinntal in Tirol, Österreich, zwischen Telfs und Imst gelegen. Die Gemeinde liegt im Bezirk Imst (Gerichtsbezirk Silz), hat 4757 Einwohner (Stand 1. Jänner 2020) und erstreckt sich in 670 Metern Höhe über eine Fläche von 40,21 km².

Der Hauptort liegt am Rand des Tschirgant-Bergsturzes und ist landwirtschaftlich geprägt, während sich im Ortsteil Ötztal-Bahnhof (am Eingang des Ötztales) ein ausgedehntes Industrie- und Wohngebiet gebildet hat. Der Haimingerberg ist hauptsächlich bergbäuerlich geprägt. Der Ortsteil Ochsengarten hat als einer der beiden Talorte des Schigebietes Hochoetz, sowie durch die Nähe des ostwärts benachbarten Kühtai auch Anteil am Wintertourismus. Weitere Weiler sind Höpperg, Grün und Larchet.

Ansonsten ist Haiming durch den Sommertourismus (Rafting am oberen Inn) bestimmt. Ein 1952 ergrabenes Urnenfeld beim Forchet, am Wiesenrain belegt, dass die Gegend von Haiming bereits um 800 v. Chr. besiedelt war. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte aber erst im Jahre 1269 in einer Kaufurkunde von Meinhard II., in der er dem Grafen Heinrich von Eschenlohe fünf Höfe im Gebiet des Gerichts Petersberg abkaufte. 1313 schien Haiming erstmals als Untergemeinde beim Gericht St. Petersberg auf, die Brücke über den Inn 1320. Bis 1939 war diese Strecke aktiv, jedoch mussten wegen Steinschlaggefahr neue Konzepte entworfen werden, um den Straßenverlauf neu zu versetzen.

Im Jahre 1315 wurde in Ochsengarten ein Schwaighof urkundlich genannt. In diesem Ortsteil befindet sich eine der ältesten hochalpinen Dauersiedlungen Tirols. Im Mittelalter fand man in der Umgebung einen marmorartigen Stein, der bei vielen Kirchenbauten Verwendung fand. Eine Geschichte erzählt, dass Herzog Friedrich IV. bei seiner Flucht aus Konstanz sich einige Tage in einer Hütte im Wald unterhalb des Brandseetales aufgehalten haben soll.

Ab dem Jahre 1627 bilden Haiming, Schlierenzau und Ochsengarten eine eigene Gemeinde des Gerichts Petersberg. Beim Bau der Arlbergbahn verlegte man 1884 eine Brücke über die Ötztaler Ache, 1893 folgte der Bau des Bahnhofs Ötztal.

Nach dem Anschluss Österreichs plante die Westtiroler Kraftwerke AG, ein Tochterunternehmen der Alpen-Elektrowerke-AG (AEW), im Ötztal die Errichtung einer Kette von Speicherkraftwerken. Im Zuge der Kraftwerksplanung mussten in den Jahren 1941/1942 zahlreiche Bauern in Haiming Grundstücke an die Kraftwerksgesellschaft abtreten und wurde auf diesen Flächen das Zwangsarbeiterlager Lager Haiming errichtet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Lager Haiming in ein Flüchtlingslager umfunktioniert. Der Standort erfuhr im Februar 2017 ein verstärktes Medieninteresse, da die TIWAG ein 95.000 m² großes Grundstück, auf dem sich das ehemalige Lager befand, an den Speckerzeuger Handl Tyrol verkaufte. 34 Bauern fordern im März 2017 die Rückübereignung ihrer ehemaligen Grundstücke, da sie ihnen im Nationalsozialismus abgepresst worden wären.

Im Zweiten Weltkrieg errichtete die deutsche Luftfahrtindustrie einen großen Windkanal in Haiming, welcher nach 1945 abgebaut wurde. Von ihm wurde einiges Material für die Reparatur der Brixlegger Eisenbahnbrücke verwendet. Im Jahre 1951 stellte man den Windkanal in Hochsavoyen wieder auf. Auch heute noch sind Originalteile in Verwendung.

1958 nannte man den Silzerberg schließlich Haimingerberg. 1972 baute man eine Straße von Haiming nach Ochsengarten. Zuvor war dieser Ort nur über einen Fußsteig erreichbar.

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