... und dazu ein Traum
Sie träumte
auf einem großen Platz ihres Heimatortes zu stehen,
unsicher, in welche Richtung sie sich wenden sollte.
In ihren Händen trug sie ein kleines warmes Herz.
Es wuchs, wurde größer als sie selbst,
wechselte immer wieder seine Farben von grau, rötlich, schwarz, weiß.
Es war leicht, dieses Herz, und schien aus Pappe oder Styropor zu bestehen.
Sie drückte es fest an sich; wusste, es gehörte einem geliebten Menschen.
Das Totenglöckchen der nahen Dorfkirche schlug, hörte nicht auf zu schlagen.
Und mit jedem Ton bröckelte ein Stück aus dem Herz. Große Teile brachen ab,
fielen zur Erde oder schwebten über ihren Kopf - und verschwanden.
Ihre Arme schlangen sich um das Herz, das immer mehr zerbrach.
Sie wollte es festhalten, flehte, weinte.
Das Herz jedoch ... verging.
Sie stand alleine vor der Kirche, verspürte unsäglichen Schmerz.
Alles Leben um sie verschwand im Nebel.
Dann erwachte sie, - krank, und konnte ihr Lager nie mehr verlassen.
Helene Åvall 24/01/2012 20:30
Lovely photo and a wonderful little poem...Greetings
Helene
Elsa Knecht 21/01/2012 20:29
sehr ergreiffender Text - da ist das Foto fast "zu fröhlich" dazu. Aber Du träumst ja Sachen... da wäre es wieder mal spannend zu ergründen was denn hinter solchen Träumen steckt.Aber schön bist Du gesund aufgewacht!!!
lg Elsa
Lieselotte D. 21/01/2012 15:37
Eine traurige Geschichte zu so einem herrlichen Foto.Es passt so richtig zu diesem tristen Winter, der keiner ist.
LG Lieselotte
Raymond M. 21/01/2012 0:01
Du mit Deinen "traumhaften"Texten und verträumten Bildern dazukönntest einen glatt dazu bringen, mal wieder verstohlen in die Kirch zu gehen.
Bon week-end, ray
Simone Mathias 20/01/2012 20:15
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simone
Insulaire 20/01/2012 20:09
@ K.P.G.Die Kirche findest Du in Loix auf der Insel Ré
im Südwesten Frankreichs.
Moorteufel 20/01/2012 19:16
Ein schönes Traumbild mit einem sehr dramatischen Text dazu. Schön, dass Du gesund aufgewacht bist. Ich will keine kranke Insu. Pass gut auf Dich auf.LG Volker
Insulaire 20/01/2012 18:09
Es war mein eig'ner Traum;nur mit dem Unterschied, dass ich gesund und munter erwachte.
Doch solche Träume vergisst man nicht.
Josef Schinko 20/01/2012 18:03
Bild ist gut!Gedicht ist traurig!
Hellmut Hubmann 20/01/2012 14:39
Die weiße Kirche sehe ich, ignoriere am grauen Tag deine grauen Betrachtungen, Sonne suchend. Dieses Warten wird sich erfüllen.LG
Hellmut
DagmarAusKöln 20/01/2012 14:31
Liebe Insu,manchmal bist du mir unheimlich, als könntest du zuweilen in m e i n Herz schauen.
Schönes Bild und ergreifender Text.
Ich wünsche dir ein glückliches Wochenende!
Lieben Gruß,
Dagmar
Klacky 20/01/2012 14:08
Mal eine Kurzgeschichte der ganz anderen Art.Ich finde sie gut, wenn auch traurig.
Aber derzeit ist ohnehin alles traurig, schau ich nur aus dem Fenster ...
Gruß,
Klacky