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Und Du sing mir das Lied...

Und Du sing mir das Lied...

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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Und Du sing mir das Lied...

... vom Gehängten.

Das macht die kleine Schafstelze dann auch, weil ihr "Lied" nicht gerade wie das einer tralalierenden Lerche klingt.

Es hat ziemliche Ähnlichkeit mit dieser quietschenden Kette, an der sich der dahingeschiedene dicke Mann im Friesennerz im Winde wiegt.
Jedenfalls als er noch mehr Beinfreiheit hatte. Hier ist er nun schon mit dem Stativgalgen etwas nachgesackt, so dass erst eine frischere Brise ihn nochmal lustig schaukeln läßt.

Die meisten Vögel meiden doch (mindestens für ein Brutrevier) einen solchen Nachbarn.
Ob die kleine gelbe Stelze nun mehr das Playback dieser Kette oder die kultige gelbe Jacke besonders mochte, ließ sich nicht genauer ergründen. Vielleicht war es auch einfach der andere Bewuchs, den aber nicht der Gänseschreck hervorgebracht hatte, sondern gewöhnliche Nachsaat auf kahler Stelle.

Dies Bild ist vom vorigen (oder schon vorvorigen) Jahr im April, da ja die Schafstelzen doch erst später als die schwarzweißen Verwandten zurück kommen.
Aber es hatte Bauer H.J. sichtlich gut getan, doch ein "Exempel statuiert" zu haben, so dass er dieses Jahr gleich Stücker drei dort aufgeknüpft hat.
Und mit so allerlei weiteren Gänseschreck-Einrichtungen aus seinem Acker so etwas wie eine Geisterbahn für Vögel gemacht hat.

Aber wie ja aus unserer Spezies bekannt, gibt es immer welche, die das mit ihren Kindern mutwillig besuchen gehen ;-)

Oberhirte im Blaumann
Oberhirte im Blaumann
Wulf von Graefe

Commentaire 8

  • Fabienne Muriset 28/02/2008 23:47

    Einen gewissen Hang zum Makaberen scheint den Ostfriesen ja gegeben zu sein... aber am meisten Chuzpe hat die Schafstelze. Annettes Wunsch könnte auch in Erfüllung gehen, ich befürchte aber, dass sie über die Kollateralschäden nicht erfreut sein wird.
    In diesem Sinne: Holt alles ins Haus, was nicht niet- und nagelfest ist, und macht es euch am Wochenende drinnen gemütlich.

    Grüsslis
    Fabienne
  • Jürgen Dietrich 28/02/2008 19:29

    Auch bei Gruselfotos ist immer ein Vogel drauf....
    Was den Humor dieses Bauern betrifft, so könnte ich mir vorstellen,er denkt sich beim Basteln sein Teil ,bzw. wer es verdient hätte...
    VG Jürgen D.
  • Marina Luise 28/02/2008 12:48

    Das Lied, das du ja kennst, ist unverändert, daher ist es nicht schlimm, wenn du da nichts hörst! Aber ich fand die Parodie so gottvoll! ;)
    Hatte wenig Zeit vor der Schule und war so in Hektik, dass ich noch nicht mal was zu dem Bild selbst sagte, sondern nur auf den Titel 'ansprang'! Sorry -bin unmöglich! :\
    Also deine Geschichte zusammen mit dem Bild lassen einen so allgemach echt sauer werden auf die Bauern - es sei denn, es gibt einsehbare Gründe! Hab' ich da bislang was überlesen?
    Jedenfalls ist die kleine Schafstelze die Krönung! ;)) Hab hier noch nie welche gesehen!
  • Wulf von Graefe 28/02/2008 7:37

    @Marina
    Wie Du weißt, höre ich hier nix, aber nach reiflicher Prüfung der sichtbaren Teile Deiner Quelle, vermute ich doch auch veränderten Text gegenüber dem Original, schon weil ja sicher die Loriot'sche Nudel eine Erklärung haben wird.
    Aber mein hiesiger Anti-Gänse-Bauer hat durchaus auch seine parodistischen Qualitäten ;-)
    lg Wulf
  • Wulf von Graefe 28/02/2008 7:23

    @Velten
    Du hast schon ganz Recht mit der Anahme, dass so ein Bauer dem die eine Wirkung nicht reicht, zu einem "stärkeren Mittel" greifen wird.
    @Anette
    es ist ein bisschen kompliziert, weil da viel Mischmasch von tatsächlicher Wirkung und "Psycho" im Ringen zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, aber auch in der Deutung des "Geschehens" der Bauern unter sich beteiligt ist.
    Richtig ist aber sicher, dass wie hier auf Ackerland schnell von ein paar Tausend Gänsen wirklich erheblicher Ernteschaden entstehen kann. Darüber wird für den Dollartraum überhin diskutiert um die Höhe von Entschädigungszahlungen. Hier aber eben nicht.
    Auf Grünland sind die Verhältnisse recht anders, weil da eigentlich vor schlimmerer Wirkung die nordischen Gäste weg sind.
    Aber die hiesigen sind noch da und wer sich erst überhaupt über die Gänse ärgert, der unterscheidet auch schnell nicht mehr verschiedene Plätze und verschiedene Anzahlen.
    Und wenn dann noch Naturfreunde aus der Stadt "herumlungern" und "ihr" Naturschauspiel haben wollen, der Bauer aber die "Location" stellen soll, ist das ist schon "Stoff für Zoff".
    lg Wulf
  • Annette Ralla 28/02/2008 6:51

    Nachdem ich hier nun auf eindringliche Weise die Vertreibung der Gänse durch diverse Bauern veranschaulicht bekomme, frage ich mich denn, was haben die Bauern denn davon. Fressen ihnen die Gänse das Gras weg, oder vielleicht die Würmer dazwischen oder ist es der übrig bleibende Gänsekot der die Wiesen und Äcker neben der vielen Gülle übeerdüngt? Hoffe mal das beim nächsten Orkan, und der ist im Anmarsch, dieses lustige Werk von dannen geweht wird, am besten dem Bauern direkt ins Haus hinein!
    LG Annette
  • Velten Feurich 28/02/2008 4:21

    Noch lustiger wäre gewesen , wenn die Gänse doert oben gesessen hätten, aber dann hätte der Bauer sicher noch schwerere Geschütze aufgefahren... LG Velten