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Venedig der Bergwelt

freistehend ist das matterhorn von der gornergratbahn aus gesehen
es hat das berühmteste profil der welt


Das Venedig der Bergwelt ist das 4478 Meter hohe Matterhorn. Der Berg ist heute nicht einfach nur ein Berg, sondern eine Marke. Das liegt an der einzigartigen Melange aus Besteigungsgeschichte, eidgenössischem Vermarkungsfleiß und Antlitz. Die Form eines nahezu gleichschenkligen Dreiecks gilt seit Jahrhunderten als Schönheitsideal in der hochalpinen Landschaft; das Matterhorn sieht mit seinen steilen, von einem spitzen Gipfel gekrönten Flanken ziemlich genau so aus, wie Kinder einen Berg spontan zeichnen.
Die Erstbesteigung vor 150 Jahren, an die zuletzt diverse Veranstaltungen im Talort Zermatt erinnerten, ging wegen des tragischen Verlaufs als Höhepunkt und große Tragödie des Goldenen Alpinismuszeitalters in die Bergsteigerhistorie ein.

Sammelbegriff für Berge auf der ganzen Welt
Da gibt es jene, die das Schweizer Supermodel einfach im Namen tragen wie Little Matterhorn (zum Beispiel in Utah) oder Matterhorn Peak (in Kalifornien). Andere Doppelgänger, so der eigentlich norwegisch getaufte Ulvetanna in der Antarktis, profitieren von dem offensichtlichen Mangel an Herkunftsschutz für formschöne Berge und heißen einfach nur "Matterhorn".

Besonders interessant sind aber jene unter Plagiatsverdacht stehenden Gipfel, die einen eigenen Namen samt eigener Geschichte besitzen und dennoch ein Aufmerksamkeit heischendes Pseudonym verpasst bekommen. So gilt der wunderbare und mit 6543 Metern vergleichsweise riesige Shivling als das Matterhorn Indiens; die noch hünenhaftere Ama Dablam (6814) wird zum Matterhorn Nepals degradiert und der nur wenig kleiner geratene Jirishanca (6094 m) zum Matterhorn-Vertreter der Anden (auch: Matterhorn Perus) auserkoren.

Die Liste lässt sich von Norwegen (Stetind) über das Verwall (Patteriol) bis Neuseeland (Mount Aspiring) so gut erweitern, dass der Bergsteiger Hans Kammerlander sogar einen eigenen Vortrag zu dem Thema "Matterhörner der Welt" komponierte.

Deutschland stellt übrigens gleich zwei Anwärter für das "Matterhorn des Allgäus": den Hochvogel und die Trettachspitze. Dass die Schweizer ihrem Horu den Zweitnamen "Hochvogel der Eidgenossen" geben, anstatt es mit dem üblichen Schweizer Selbstverständnis als "Berg der Berge" zu bezeichnen, ist eine der vielen Aufgaben, die den Touristikern hierzulande noch bevorsteht.

@ Dominik Prantl sz

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APN Canon PowerShot G15
Objectif Unknown 6-30mm
Ouverture 2.8
Temps de pose 1/1000
Focale 21.7 mm
ISO 100