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Wind des Lebens

Ich bin nur ein Segelboot
auf dem Meer des Lebens.

Wie alle anderen
bin ich den Naturgewalten ausgeliefert.
Meine Aufgabe besteht darin,
mich dem Wind
und den Wellen
hinzugeben.

Nicht immer ist es angebracht,
das Ruder,
das Steuer
selbst in die Hand zu nehmen.

Manchmal ist es angebracht,
gelassen auf dem Wasser zu schaukeln,
die Sonne zu genießen,
Salz zu atmen
und sich vom Wellenschaum
umspülen zu lassen.

Manchmal ist es angebracht,
einfach
nichts zu tun.

Manchmal ist es angebracht,
abzuwarten,
bis sich eine neue Briese erhebt
und wieder ins Segel bläst.

Manchmal ist es angebracht,
das Kämpfen aufzugeben
und stattdessen
zu vertrauen.

Manchmal ist es angebracht,
die Schaukelphasen,
in denen das Leben scheinbar still steht,
einfach nur zu genießen.
Es sind die Zeiten,
in denen dir das Leben eine Pause gönnt.

Viel schneller als du denkst,
pfeift dir der Wind wieder um die Ohren.

Dann kannst du die Segel setzen,
an den Leinen zurren,
dich gegen Wind und Wellen stemmen,
die Richtung vorgeben
und neue Ufer ansteuern.

Ich bin nur ein Segelboot
auf dem Meer des Lebens.

© Silke Kühn

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