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Vom Tod des Märchenprinzen

Vom Tod des Märchenprinzen

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Neydhart von Gmunden


Premium (Basic), Hamburg

Vom Tod des Märchenprinzen

Da liegt er, tot im Gras, der Frosch, ähm, der verwunschene Märchenprinz. Die Zunge
weit hervorgestreckt, dabei verdunstet, ausgetrocknet, verstorben, mumifiziert. Einer
Warnung gleich. Wie konnte das geschehen, fragte ich mich ? Blicken wir zurück !

Der verwunsche Prinz erwachte wie aus einem tiefen Schlaf und erkannte zu seinem
entsetzen, das er in einen Frosch verwandelt worden war. Nur eine junge unschuldige
Frau konnte ihn mit einem Kuß erretten, einem tiefen Zungenkuss. So erinnerte er in
seinem Traum die Weissagung. Nachdem er sich gefasst und seine Umgebung studiert
hatte, zog er los, aus dem Gebüsch, hinaus auf den Weg. Er hatte beobachtet, das sich
dort viele Menschen bewegten. In der Früh eine schöne junge Maid. Also zog er in der
Früh hinaus zum Weg, legte sich unter ein grosses Blatt am Wegesrand und wartete.
Bald darauf erschien auch die Maid und er stellte sich ihr mutig in den Weg.Küsse mich,
küsse mich, ich bin ein verwunschener Prinz, rief er ihr zu. Die Maid war zunächst er-
schrocken, ob des sprechenden Frosches. Dann fragte sie ihn, bist Du ein Prinz wie in
den Märchen, den die böse Fee in einen Frosch verwandelte hatte ? Ja ... ja ... ja, rief
der Frosch freudig, genau so einer bin ich. Jetzt küsse mich schon ! Das will ich gerne
tun, sprach die Maid, ging auf die Knie und wollte ihn küssen. Es muß ein tiefer Zungen-
kuss sein, erinnerte sich der Frosch und streckte seine Froschzunge, weit, sehr weit hi-
naus, aus dem Maul. Die Maid erblickte diese gezackte Zunge und musste unwillkürlich
an ihr Sexspielzeug denken, das sie sich auf Anraten einer Freundin gekaufte hatte. Ja,
jetzt fiel ihr ein, was sie sich heute morgen vorgenommen hatte und verspürte eine un-
säglich große drängende Lust. Warte einen Moment, sprach sie zum Frosch, ich muß
mir schnell die Zähne putzen, sonst fällst Du mir noch in Ohnmacht, und das wollen wir
doch nicht. Halte nur still, beweg Dich nicht, ich bin gleich wieder zurück. Schon eilte
sie hinfort. Der Frosch war zunächst irritiert, dachte sich aber nichts weiter dabei und
verharrte in seiner Position, das Maul sperrangelweit offen und die Zunge weit, weit her-
vorgestreckt. Dann bekam er einen Krampf, eine Maulstarre, dann eine Körperstarre
und verlor schließlich sein Bewußtsein. Das Leben und auch die Maid hatte er nie wie-
der gesehen. Die Maid, zuhause in ihrem Zimmer angekommen, hatte ihn recht schnell
vegessen, nachem sie sich ihrem Spielzeug zugewandt hatte .......................................

Nachdem ich den Frosch so vor mir sah und ihn auf die schnelle fotografiert hatte, frag-
te ich mich auf dem Heimweg, was wohl die Moral dieser Geschichte sein könnte .... ?

Commentaire 15

  • Klacky 06/07/2024 13:47

    So was wird in den Medien nicht berichtet.
    Gut, daß Du die Sache aufdeckst!
    Gruß,
    Klacky
  • Ich 20/06/2021 17:17

    Da hatte der Kuss etwas sehr vereinnahmendes .Er hatte nichts dagegenzusetzen.
    VG Norbert
    • Neydhart von Gmunden 21/06/2021 12:40

      .... da sprichst Du wahres, lieber Norbert.
      Immer muß ich mit komischen Gefühlen an die heftigen Zungen-
      küsse meiner Freundinnen denken. Damals schon spürte ich die-
      se alles verschlingende und aussaugende Gier daran/darin ....
      Entspannte Grüße aus der Morgenwelt,
      Neydhart
  • Torsten TBüttner 01/05/2021 14:00

    ungeküsst.....ein trotz der Umstände interessanter fund
  • peju 27/04/2021 9:16

    Sehr tot...
    Kein schöner Anblick, aber so ist das.
    Vielleicht war er(?) am frühen Morgen noch gut gelaunt losgehüpft um sich zum Frühstück eine leckere Fliege zu gönnen... (Hat einer mal das Leid der Fliegen beschrieben?)
    Und dann... das.
    Ein Radfahrer...oder eine Radfahrerin erwischte ihn oder sie mit dem Hinterrad, nachdem er...oder sie dem Vorderrad eben noch so ausweichen konnte.
    Völlig nutzlos verstorben...nicht mal im Magen eines Storches zum Erhalt der Storchenpopulation hat es gereicht.
    Und da will Scheuer Deutschland zum Fahrradland machen.
    Arme Frösche!
    Nachdenkliche Grüße
    Peter
    • Neydhart von Gmunden 27/04/2021 13:27

      Lieber Peter,
      danke für Deine anschaulich lebendige Umschreibung eines Ge-
      genwartproblemes, nämlich: wie komme ich beim Straßenseiten-
      wechsel ungeschoren über die Straße, ohne von einem Radfahrer
      übersehen und totgefahren zu werden ?!
      Hamburg ist sehr ehrgeizig, um die Radfahren-Qualität zu erhöhen.
      Der Ehrgeiz bei der Bewältigung der schlechten Luftsituation bleibt
      weiter so unengagiert, wie es die EU schon vor Jahren beklagt hat-
      te. Ach, ganz vergessen, wir haben ja eine SPD an der Regierung,
      die nur die Schönen und Reichen im Blick hat.
      Lebendige Grüße aus der Mittagswelt,
      Neydhart
  • E. W. R. 23/04/2021 8:43

    Die Moral ist, dass die Natur keine Gnade kennt und dabei aufs Schönste mit den drei Plagen Egoismus, Gedankenlosigkeit und pure Blödheit zusammenarbeitet.
  • Michael Jo. 23/04/2021 0:38

    immer besser noch 'n Frosch zu küssen,
     statt zu Tindern - oder wie  diese Portale
    alle heissen ...
     . da muss sich weder Frau   noch Mann
    zuvor die Zähne putzen, denn was optisch
    nicht gefällig ist, wird 'eh wie ZEWA
    schonmal weggewischt ..
     - und was übrig bleibt: ist meist
     photogeshopt oder arg zurecht-
     gelogen .. - naja, ich kenne mich
    da nicht aus .
    Doch  wenn, dann würde ich heute
    Gleichberechtigung forden :
    müsste ICH wohl eine verwunschene
    Prinzessin küssen .. und dabei
    achtgeben, dass mir die Kröte dabei nicht
     versehentlich  doch irgendwann im Halse
    stecken bleibt ...
    Gleichberechtigung auch hier (!)  - will sagen:
     gleiche Chancen für alle Genderleins !!!
    Aber guuuuut, dass ich  mich auf diesem
    Marktplatz nicht mehr tummeln muss ..
     - so  aufregend und (oft) schön  das früher
    oft auch war ;-))  [zumindest noch Dekaden
     weit vor Internet-Zeiten :
     als es noch sowas wie ' Romantik ' gab,
    als sogar noch edles Büttenpapier mit Tinte
    beschriftet wurde ..  und in Kouverts gesteckt
    per Post die Adressat(inn)en bebalzte  ..
    und so auch  die Endorphin-Ausschüttung
    zusätzlich beschleunigte !! ]

    Und was hat der dumme ' Märchenprinz '
     nun davon, dass er wie blind auf
     seine ' Märchenprinzessin ' wartete ... ?
    Könnte er - siehe oben ! - via Paarshipping &Co
    viel schneller haben ...
    [und am besten auch gleich mit mitgeliefertem
    amtlichem Stammbaum - wie früher bei der
    Suche nach einem / einer  treuen Vierbeiner/in
    üblich - auch die angemessene Gehaltseinstufung
    und die Schufa-Einstufung nicht zu vergessen .. ]
     ;-))  Michael
    • Neydhart von Gmunden 24/04/2021 10:40

      Lieber Michael,
      die "fc" ohne Dich, sie wäre wie ein vertrockneter Frosch.
      Der Frosch aus dem Märchen ist in der Moderne durch einen
      Schwanz wedelnden Vierbeiner und durch ein Smartphone er-
      setzt worden. Ich warte nur noch darauf, wann es diese Handys
      mit Penis-Ausstattung gibt, damits beim Anruf so herrlich süß
      vibriert, dort, wo .................................

      Hab ein schönes Wochenende in Berlin und besuche doch mal
      wieder Oberschöneweide, für mich.
      Neydhart
    • Michael Jo. 25/04/2021 0:19

      ach neee, dear Neydhie:
       dieses Geblüm .. ;-)) ist wie ungepflegtes
      Gebiss;  Danke liebst !

      Doch Deine Idee böte / bietet .. sich durchaus an !
      Und die scharfen Ferrarsti hinter ihren
      roten Motorhauben .. und die Frisörhengste
      mit dem  aufgebohrten Auspuff am Mustang
      müssten immerzu mit offenem Cabriodach
       cruisen, weil all die Motten - sorry: ' Bienen '
      nur noch scharf drauf wären, dass dieses Spielzeugs
      endlich auch bei ihnen wundervolle
      Vibrääiischens auslöst ...
      Michael
  • -ansichtssache- 22/04/2021 18:22

    .....was möchtest du hören?.......Dass man verloren ist, wenn man auf die Rettung durch eine schöne Frau wartet........nun ja, kann schon sein ;-)
    • Neydhart von Gmunden 24/04/2021 10:35

      ... schmunzel .....
      Liebe Danny, die Märchen von Gestern haben in unserer Moderne
      ausgedient. Abwarten, Geduld und Zähigkeit waren Tugenden von gestern, heute muß alles schnell gehen. Was du dir heute kannst
      besorgen, verschiebe nicht auf morgen. Das schnelle, wenn auch
      in der Regel ... kurze Glück  .... zählt. Das macht oft blind, denn für
      das richtige, gar erweiterte Sehen, braucht es Zeit und Erfahrung.
      Hab ein schönes Wochenende,
      Neydhart