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Wahrscheinlich der letzte ...

Wahrscheinlich der letzte ...

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Nico Berte


Premium (World)

Wahrscheinlich der letzte ...

... Güterzug zwischen Merchin (B) und Bettembourg (L). Knapp ein halbes Jahr gab es die Verbindung zwischen der Stahl verarbeitenden Industrie im Raum Lüttich und dem Verschiebebahnhof Bettembourg im Süden Luxemburgs. Dem Vernehmen nach schien das hier heute der letzte Güterzug auf dieser Verbindung gewesen zu sein. Ich hatte Glück, dass er leicht verspätet war, so dass ich noch die Zeit hatte, nach der Arbeit ein Foto davon machen zu können. Hier musste er am Blocksignal zwischen Colmar-Berg und Cruchten warten, damit die vorher fahrende RB den Abschnitt frei machte, so dass ich ihn in dieser Wiese in seiner vollen Länge ablichten konnte. Leider hat mir die grenzwertige Qualität des Nikkor 24-120 mm der ersten Generation das Resultat vereitelt, weil der Zugschluss im Randbereich nicht ganz scharf ist. Aber sei's drum. Ich kann das Foto sowieso nicht mehr wiederholen.

Commentaire 8

  • Roni - raildata.info 31/10/2020 10:57

    Hallo!

    Schöne Herbstfarben! :-)

    lg,
    Roni
  • rail66 29/10/2020 23:10

    Trotzdem eine schöne Dokumenation des vermutlich letzten Stahlzuges.
  • Raymond Jost 29/10/2020 22:54

    Bei so einer Zuglänge kann auch mal ein Objektiv an seine Grenzen stoßen. Aber das Bild hast du doch als Erinnerung.
  • Klaus Kieslich 29/10/2020 21:24

    Na,diesen Zug hast Du doch bestens einfangen können
    Gruß Klaus
  • makna 29/10/2020 20:42

    Der Gesaamteindruck zählt, und der ist sehr gut !!!
    Außerdem "erkennt" man ja die ganze Zuglänge -
    und die Lok ist knackscharf ! Also: Bestens !!!
    BG Manfred
  • fotoralf.be 29/10/2020 18:44

    Der letzte Coil-Zug oder der letzte Güterzug überhaupt? Jedenfalls eine schöne Herbststimmung.

    Ralf
    • Nico Berte 29/10/2020 19:25

      Du stellst aber Fragen! ... :-)

      Ich kann Dir natürlich eine unverbindliche Antwort geben, die auf keinerlei Sachkenntnis fußt, aber die mir plausibel erscheint: Ob es der letzte Güterzug überhaupt sein wird, das wird die Zukunft zeigen, sofern Corona nicht der erste Akt des Weltuntergangs eigeläutet hat. Ich muss aber etwas ausholen. Ende der 80er, Anfang 90er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde die Nordstrecke von Luxemburg über Ettelbrück, Troisvierges bis nach Gouvy (B) modernisiert und elektrifiziert. (Später hat Infrabel dann auch Gouvy-Rivage mit zum Teil Luxemburger Knete auch unter Strom gesetzt.) Problem damals waren auf luxemburgischer Seite die zahlreichen Tunnel-Brücke-Tunnel-Folgen, die ein Absenken der Bettung unmöglich machten, sodass man sich entschied, die Strecke eingleisig zurückzubauen. Dummerweise sind bei der heutigen Personenzugdichte die Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten drastisch eingeschränkt und bei der geringsten Verspätung einer RB oder eines RE, werden die folgenden Züge dermaßen ausgebremst, dass manchmal nur eine Zugstreichung die Fahrplansituation wieder herstellen kann. Darum fällt grundsätzlich diese, eigentlich ideale Entlastungslinie für die Athus-Meuse oder die Rheinstrecke mal aus. Demnach ist ein regulärer Güterverkehr hier eher unwahrscheinlich. Zudem kommt die protektionistische Politik Luxemburgs, die es bis heute geschafft hat, Privatgüterbahnbetrieben eine Zulassung und Transportlizenz für unser Schienennetz zu erteilen, zu verhindern. Das bedeutet, dass die wenigen Güterzüge, die von der CFL-Cargo in öffentlichen Ausschreibungen gewonnen wurden, nur begrenzt und bei Bedarf gefahren wurden. Der Energiezug von Born (NL) nach Sibelin bei Lyon (F), der von 2013 bis 2020 von der CFL.Cargo über die Nordstrecke gezogen wurde, fährt nun auch über die Rheinstrecke, weil ein anderes EVU die neue Ausschreibung gewonnen hat. Andere Züge, die mal hier fuhren, werden jetzt über die Athus-Meuse bis Bertrix gezogen und dann von dort über Jemelle und Marloie nach Liège. Der langen Rede kurzer Sinn: Es war der letze Coilszug einstweilen, aber was in Zukunft sein wird, das weiß ich nicht. Fest steht, dass noch ein einziger Güterzug von Bettembourg nach Ettelbrück und dann nach Bissen zur Trefil-Arcelor mit Drahtrollen bei Bedarf fährt, aber sonst ist tote Hose im Güterverkehr auf der Linie 1. Es gibt zwar Stimmen, die ein erneuter Ausbau auf zwei Gleise auf längeren Abschnitten, wo es möglich ist, fordern, damit die Linie durch die Ardennen mehr Güterverkehr verkraften könnte, aber dann bleibt immer noch das Teilstück von Gouvy nach Rivage, wo Infrabel auch in den Ausbau investieren müsste. Aber das wird wohl erst an Saint Glinglin* der Fall sein. (* Sankt Nimmerleinstag)

      BG Nico
    • fotoralf.be 29/10/2020 19:59

      Das hört sich jedenfalls alles sehr plausibel an. Danke.