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Weisskopfseeadler in Maine, USA

Weisskopfseeadler in Maine, USA

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Gerold Guggenbuehl


Premium (Pro), Dietikon

Weisskopfseeadler in Maine, USA

Und ein Seeadler, der entlang der Küste nach Opfern suchte, wurde für die Bannung auf Zellulid selber ein Opfer einer falschen Kameraeinstellung. Aber der zweite, der am Rande einer Strasse auf der Spitze einer Kiefer oder Tanne hockte, sollte mir nicht entgehen. Ein kleines Grüppchen Fotografen, einer mit einem riesigen Objektiv bewaffnet, starrte von der Strasse aus in Richtung Adler. Ich schlich mich ins Gebüsch, hinter jeder Hecke Deckung suchend, leider mit einer fast vollen CF-Karte in der Kamera. Hektisch löschte ich ein paar Aufnahmen aus dem Speicher und ebenso hektisch schlug ich nach den angreifenden Mücken. Dann hielt ich drauf. Ich habe mittlerweile schon ein paar Vögel fotografiert und weiss, dass man keine Regung deuten kann, um den Abflug zu erwischen. Nicht ein Flügelbauschen, keine Kopfdrehung, weder ein Ruf noch eine Aenderung der Mimik lassen den Zeitpunkt erahnen. Die meisten Vögel fallen scheinbar zufällig nach vorne, um einen Augenblick später die Flügel zu öffnen und weg sind sie. Wenn man die Linse draufhält, beginnen bald einmal die Arme zu schmerzen, der Schweiss läuft ins Auge, die Mücken saugen ihr Mahl. Und Vögel fliegen nicht nur, sie ruhen auch gerne und lange. Und wenn sie dann fliegen, dann bestimmt in die entgegengesetzte Richtung. Dieser aber wollte die Gelegenheit nicht verpassen, um (fast) perfekt und prominent auf „730andmore“ im Netz zu prangen. Alle anderen Anwesenden erwischten den Abflug des Königs der Lüfte nicht. Man kann dann einfach nicht anders, als innerlich zu frohlocken... das war im 2011. Bis heute mein einziges Bild von einem Adler.

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