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Weißstorch, Eindringling

Weißstorch, Eindringling

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Weißstorch, Eindringling

Als ich eines Morgens am Storchennest eintraf, traute ich meinen Augen nicht. Aus zwei Jungstörchen waren über Nacht drei geworden. Der Eindringling fühlte sich offensichtlich schon wie zuhause und machte dem Nachwuchs die Nahrung streitig. Von der Größe her war er der nesteigenen Brut deutlich überlegen. Die Storchenmutter versuchte immer wieder mit Schnabelhieben, den Eindringling zu vertreiben, der daraufhin mit weit vorgestrecktem Hals in eine Demuthaltung verfiel, was die gegen ihn gerichteten Aggressionen sofort beendete, ja, er wurde sogar
liebevoll gekrault. Immer wieder versuchte er vergeblich die nesteigenen Jungtiere in die Tiefe zu stoßen. Am kommenden Tag hatte dieser Spuk zum Glück ein Ende und der Familienfrieden war wieder hergestellt.
In dem Buch „Der Weißstorch. Schwarze Aussichten für den weißen Storch“ schreibt Otto Hahn über einen fremden Storch, der nesteigene Jungvögel an der Rückkehr ins Nest hinderte. Da Jungstörche nur hier gefüttert werden, war ihnen der Hungertod gewiß. Eine fotografische Dokumentation habe ich allerdings nirgends gefunden.
Die Quintessenz aus diesem Verhalten ist, dass Störche ihren eigenen Nachwuchs nur bedingt erkennen. So werden Jungstörche verunglückter Eltern auch ohne Probleme von anderen Störchen adoptiert.

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Exif

APN NIKON D3S
Objectif ---
Ouverture 5.6
Temps de pose 1/500
Focale 350.0 mm
ISO 800