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Wenn der Bär den Jäger erwischt … oder … Die Kurve nicht gekriegt

Wenn der Bär den Jäger erwischt … oder … Die Kurve nicht gekriegt

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Karl-W. Koch


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Wenn der Bär den Jäger erwischt … oder … Die Kurve nicht gekriegt

… hat eindeutig der hier im Graben gelandete Güterzug, vermutlich einer der Union Pacific. Den gerade passierenden Kollegen mahnt er zu besonnenem Fahrstil. Wobei – DAS (also ein unbesonnener Fahrstil) muss nicht unbedingt die Ursache gewesen sein, auch der Ausfall einzelner Systeme wie Bremsdruckluft o.ä. kann zur überhöhten Geschwindigkeit und damit zur Entgleisung geführt haben. Ein Bahnerspruch in den USA besagt: „Wenn du auf die Jagd gehst, dann bekommst du meistens den Bären. Aber gib acht, ab und an bekommt auch mal der Bär den Jäger!“ Hier hat der Bär wohl zugeschlagen.

Die Aufnahme entstand im Juli 2018, das Unglück war wohl bestenfalls einige Wochen her. Das Bild zeigt den amerikanischen Pragmatismus: Alles direkt wiederverwertbare abgebaut und abtransportiert, die Güter, soweit noch verwendbar entladen, die Strecke geräumt und wieder hergerichtet. Der Rest kann erstmal liegen bleiben, stört doch keinen …

Das Szenario ist der untere – unbekanntere – Teil des sog. „Tehachapi-Loop“ (gesprochen: Tihächäpi-Lup mit Betonung auf der 2. Silbe), eine Passstrecke über den südlichen Teil der Sierra Nevada in Kalifornien. Wie alle Passstrecken in den USA eine sehr fotogene Linie, auch wenn – anders als z.B. beim Cajon-Pass, einige Dutzend Meilen entfernt – der Hochgebirgs-Hintergrund fehlt. Den Namen „Loop“ hat er, weil im oberen Teil eine vollständige 360°-Schleife ausgefahren wird um Höhe zu gewinnen. Ähnlich wie bei der Rhätischen Bahn in Brusio, allerdings hier mit schweren Güterzügen, mit mehreren Loks und teilweise über 100 Waggons. DAS reicht dann, dass der Zug sein eignes Ende überholt.

Hier im unteren, seltener besuchten Abschnitt bei Caliente („heiß“ … nomen est omen, im Sommer ist hier eine Bullenhitze im Tal!) ist die Streckenführungen nicht ganz so spektakulär, dennoch gibt es zwei 180°-Kurve, von denen eine hier durchfahren wird. Die Wüstenlandschaft ist, vor allem bei tiefstehender Sonnen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden sehr reizvoll. Die Zugsdichte ist äußerst wechselhaft. Ich habe mir hier schon bis zu 6 Stunden die Beine in den Bauch gestanden, und es gab Tage da galt „They roll them like trolleys!“ so dass ich nicht wusste, WELCHEN Zug jetzt weiter verfolgen und ablichten.
Aus der Region werden noch einige Bilder folgen …

Commentaire 4

Pour cette photo, Karl-W. Koch désire collecter le maximum de commentaires constructifs Aidez-le avec des conseils sur la composition, la technique, le langage iconographique etc. (Veuillez respecter la Netiquette!)
  • Basi70 16/10/2021 23:38

    Tehachapi! Meine Schicksalsstrecke!

    Sehr eindrucksvoll von Dir hier präsentiert und auch mit der passenden Erklärung!
    Absolut TOP.
    VG Michael
  • Ernst August Pfaue 16/10/2021 11:18

    Vielleicht nisten sich ja sogar ein paar Fledermäuse ein... ein spannendes Foto.

    Gruß | Ernst August
  • Hilmar Brunow 16/10/2021 8:13

    Pragmatismus pur.

    Die Unfall-Analyse ist falsch.
    Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, würde merken, wenn der Zug zu schnell gefahren wäre, hätte die Fliehkraft die Wagen nach kurvenaußen umkippen lassen. Die Wagen sind jedoch nach innen umgekippt.

    Der zu lange Zug fuhr zu langsam und war zu lang für die enge Kurve.
    Eine unterstützende Mittellok ergänzend zur Zuglok hätte den Unfall ebenso vermeiden können.

    Lg hb
  • makna 15/10/2021 23:38

    Eindrucksvoll ... in jeder Hinsicht !!! 
    Sehr gut dargestellt !
    BG makna

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Dossier Diesellokomotiven
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APN NIKON D750
Objectif 24.0-105.0 mm f/4.0
Ouverture 9
Temps de pose 1/500
Focale 62.0 mm
ISO 220

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