Wenn wir so weitermachen .....

Wenn wir so weitermachen .....

..... dann steht in fünf Jahren an dieser Stelle das "Hotel am See" mit
130 Schlafplätzen. Über diesen Teil des Sees wird eine Holzterrasse
gebaut, damit die Gäste ganz dicht bei der Natur sein können.

Liegestuhl und Sonnenschirm werden für Übernachtungsgäste kostenlos
sein, Tagesbesucher müssen 5 EUR dafür berappen. Die 5 EUR
bekommen sie bei Verzehr für mindestens 15 EUR wieder erstattet -
das ist doch wirklich nett!

Um mehr Menschen diesen wunderschönen Fleck Natur näher zu bringen,
wird eine neue Asphaltstraße errichtet, sodass auch Busse bis ans
Ufer fahren können. Der Parkplatz wird im Hintergrund auf der kleinen
Anhöhe sein und für die Straße wird eine 8 m breite Schneise durch
den dahinter liegenden Nadelwald geschlagen.

In aller Stille werden dann täglich hunderte von Menschen dieses
Kleinod der Natur besuchen können. Sie werden das Wiegen der Halme
an der Uferböschung beobachten und sie werden ganz in der Nähe der
brütenden Wasservögel sein und so ihr Wissen und ihre Achtung vor
diesen Geschöpfen vergrößern. Mit kleinen Ruderbooten wird man im
Sommer auch die entlegeneren Winkel des Sees erkunden können und
so - mehr und mehr - für die empfindliche Natur sensibilisiert.

Die Gastronomen werden einen Teil des Sees (neben der Terrasse)
abzäunen und dort Zander und Forellen züchten, damit die Hotelgäste
fangfrischen Fisch "direkt vom See" auf den Teller bekommen. Und an
der frischen Luft, auf der schönen Naturholzterrasse, direkt überm
Wasser, da wird der gegrillte Fisch besonders gut schmecken.

Eine Musikkapelle wird abends leichte Tanzmusik spielen und verliebte
Paare können sich in mit brennenden Kerzen geschmückten Booten über
den See rudern lassen - Venedig lässt grüßen. Nach dem Mitternachtstanz
gibt es noch das beliebte Überraschungsdessert des Hauses, bevor man
sich in seine Räume zurückzieht.

Zur Abreise erhält man an der Rezeption als kleines Dankeschön eine
nostalgische Postkarte. Sie zeigt einen einfachen Holzstadel direkt
am Ufer des Sees. Neben ihm ein mit Moos bewachsener, alter Ahorn.

Der Ahorn steht nicht mehr.

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Diese Geschichte ist von mir frei erfunden.
Die "Postkarte" ist aktuell von mir fotografiert und bearbeitet.
Ich hebe sie auf - wer weiß ..... vielleicht ist sie mal was wert.