Wer früher...

Wer früher...

...mit dem LKW in Richtung Iran unterwegs war, musste bis Anfang der 1980er Jahre in Ostanatolien das Tahir-Gebirge auf einer schmalen Schotterpiste überwinden und dabei viel Staub schlucken. Obwohl diese Strecke in vielen Abschnitten zu schmal war, als dass LKWs einander hätten passieren können, wurde damals der gesamte Transitverkehr in den Iran über diese Passstraße geführt. Bei den LKW-Fahrern hatte denn diese Strecke auch den Spitznamen "Ho-Tchi-Minh Pass" oder "Pass der langen Messer". Wer die besseren Nerven hat, bleibt auf der Straße, wer Angst kriegt, landet im Zweifel im Graben. Viele Wracks von Lastwagen, die von der Straße abgekommen und in Schluchten gestürzt waren zeugten damals von der Gefährlichkeit der Strecke.
Heute führt eine gut ausgebaute Autobahn um das Gebirge herum, sicher, bequem, aber auch nicht mehr so spannend.
Dieses Bild entstand im September 1977 irgendwo zwischen Agri und Dogubayazit.

Für mich war damals das Überführen von LKW in den Nahen/Mittleren Osten ein willkommener Job in den Semesterferien. Man hat recht gut verdient dabei und auch noch was von der Welt gesehen. Spannend war's obendrein.

Scan vom Dia, beim Fahren aus dem Führerhaus geschossen.