*wie dazumal* - Erstaunt und erschüttert - 13. 11. 1849
über eine öffentliche Hinrichtung zeigte sich:
Charles John Huffam Dickens
* 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; † 9. Juni 1870 auf seinem Landsitz Gads Hill Place
in Higham bei Rochester, England
Er war ein englischer Schriftsteller.
Anlässlich einer öffentlichen Hinrichtung eines Ehepaares in Südlondon, an der ca. 30000 Zuschauer vor Ort waren, schrieb Charles Dickens an die Times, um das schreckliche Schauspiel und den Sittenverfall anzuprangern.
In Dickens Werken finden sich oft konkrete Hinweise auf die sozialen Missstände des viktorianischen Zeitalters, etwa durch die beispielhafte Darstellung der kritischen Situation der armen Stadtbevölkerung oder der damals vorherrschenden Sozialstrukturen. So schafft es Dickens gekonnt mit Oliver Twist, seinem zweiten Roman von 1838, seiner Leserschaft das Problem von Armut und daraus folgender Kriminalität nahezubringen, was seinerzeit dazu beitrug, auf die schwierige Lage der Bevölkerung von Jacob’s Island, einem damaligen Slum in London, in dem der Roman spielt, aufmerksam zu machen; in der Folge verbesserte sich die dortige Lebenssituation.
Ihm wird große literaturgeschichtliche Bedeutung beigemessen. 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler vier seiner Romane zu den bedeutendsten britischen Romanen: David Copperfield, Bleak House, Große Erwartungen und Dombey und Sohn. Zu seinen bekanntesten Werken gehören außerdem Oliver Twist, "Eine Geschichte aus zwei Städten" und "A Christmas Carol".
https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Dickens
Sabine Junge 15/11/2021 17:37
Ja, Charles Dickens hat immer schon genau hingesehen... und es hat ihn stets geschmerzt, das kann man in seinen Büchern zweifelsfrei nachlesen. Es ist nicht einfach, wenn Menschen "was merken". Immerhin konnte er sich über das Schreiben etwas Luft verschaffen und hat, wie auch in dieser Bittstellung, das Brennglas über die Wunde gehalten.Es ist beides schrecklich: Die Vollstreckung der Todesstrafe, aber auch das lustvolle Geifern der Masse, und die perverse Freude, die sie beim Anblick einer Hinrichtung empfindet. Dickens hat sich ja besonders über Letzteres echauffiert.
Ein kritischer und auch politischer Beitrag zum heutigen Thementag, der mich, in abgespeckter Form, durchaus an primitive Unterhaltungsformate mancher Privatsender erinnert.
LG Sabine
Brigitte Specht 15/11/2021 10:54
Ein tolles Dokument mit einer erschütternden Geschichte zeigst du hier!L.G.Brigitte
oilhillpitter 15/11/2021 7:53
Charles Dickens hat auch in meinem Bücherschrank einen Platz. Früher habe ich ihn oft gelesen. Heute bedrückt es mich nur noch und es macht mir schlechte Gefühle.Liebe Grüße Peter
Butterfly53 15/11/2021 7:45
Das liest sich ja schaurig, aber so waren wohl die alten Zeiten!lg Gerda
homwico 15/11/2021 1:40
Klasse !LG homwico
Andreas E.S. 15/11/2021 0:06
Da hast du ja wieder ein besonderes literarisches Schätzchen ausgegraben. 30 000 Leute waren so sensationslüstern, dass sie eine Hinrichtung sehen wollten. Wo hast du diesen Bericht gefunden ?LG Andreas