Wie in einem Buch....
...liegt hier die Zeitgeschichte vor dem Besucher des Naturhistorischen Museums.
"Uhr der Zeit" heißt dieses Gemälde
Der Wiesbadener Maler Hieronymus U. Perret gestaltete das riesige Wandbild im Innern. Als Mathematiker und Philosoph nimmt der Künstler darin frei die Thematik des Museums auf: eine Art Weltuhr, deren „Zifferblatt" die Chronologie der Lebensformen spiegelt. Das dadurch umrahmte innere Bild stellt die Epoche dar, auf der der Zeiger der Erduhr steht - die Stufen des Übergangs und der Verwandlung zum Menschen. Eine riesige Hand schlägt, aus einer aufgebrochenen Säule herausragend, eine neue Seite im großen Buch der Schöpfung auf, aus dem der Geist, noch schlafend, sich zu lösen beginnt. Der Riss in der Säule der Natur verbreitert sich, bis der Mensch zum Ende katastrophisch aus ihr herausfällt und ihm das kleine Buch seiner Schöpfung entgleitet. Die darüber stehende Jahrhundertzeile ist Hölderlins hoffnungsvolle poetische Vision:
„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch". Das Bild ist voll von Symbolik solcher Art. Seine archaischen Strukturen, die an Fossilien und Gestein erinnern, entfalten einen besonderen Reiz durch die Verbindung mit dem so gegensätzlichen Material des durchsichtigen Werkstoffes, der den Blick auf das Kunstwerk freigibt und es - durch gezielt variierte Reflexionskraft des Glases - spiegelt.
Die kontrastierenden Elemente und die ihnen zugeordneten Farben von Sandstein, Glas, Stahl und Malerei verbinden sich wirksam durch die kathedralenartige Höhenwirkung des Turms der Zeit, in dem der Künstler seine Vision als „horologicum terrae" (Uhr der Zeit) schuf.
Autorin: Marlene Hübel, aus dem Buch "Geheimnisvolles Mainz"
Infos zum Museum "ausgeliehen" von der Museumsseite
http://www.staff.uni-mainz.de/lsnhmmz/
Das Naturhistorische Museum in Mainz ist das größte naturkundliche Museum in Rheinland-Pfalz. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Sammlungen und Schausammlungen bilden Objekte zu den Bio- und Geowissenschaften aus Rheinland-Pfalz sowie des rheinland-pfälzischen Partnerlandes Ruanda.
Das Museum ist aus den Sammlungen der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft (gegr. 1834) hervorgegangen. Es wurde 1910 als städtisches Museum in der ehemaligen Klosterkirche (erbaut 1272) der Reichen Klarissen (Reichklara) neu eröffnet. Durch das Konzept der "biologischen Gruppen" , das große Aquarium und Ausgrabungen an der berühmten Fundstelle Nierstein (Rotliegend-Fährten), in der Ziegelgrube Wallertheim (Jagdstelle des Neanderthalers), am Wißberg (Dinotheriensande) und in Mainz-Kastel (Flora der Hydrobienkalke) wurde es überregional bekannt.
In der Dauerausstellung findet der Besucher heute Darstellungen zur Entwicklungsgeschichte der Erde und des Lebens. Die Entstehung der Landschaften in Rheinland-Pfalz wird besonders eingehend erläutert. Dabei sind der Geologie und der tertiären Tierwelt des Mainzer Beckens eigene Ausstellungsbereiche gewidmet, ebenso wie der eiszeitlichen Tierwelt mit Steppenelefant, Riesenhirsch, Wollnashorn, Moschusochse und Wasserbüffel. Die Mineraliensammlung gibt einen Überblick über die Bodenschätze von Rheinland-Pfalz.
Adresse:
Reichklarastraße 10 / Mitternacht
55116 Mainz
Tel.: 06131/122646
Fax: 06131/122975
E-Mail: naturhistorisches.museum@stadt.mainz.de
Öffnungszeiten:
Dienstag 10 - 20 Uhr
Mittwoch 10 - 14 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr
Montags geschlossen
Bilddaten: Minolta Dynax 5D, ISO 100, BW 18 (KB 27mm), Blende 6,3 Zeit 1/60sek.
Nora S. 23/09/2007 16:36
ooooohja!!! Das 1. hochinteressant und 2. auch noch wunderschön anzuschauen. ein richtig tolles BildLG Nora
Erik Eppelmann 19/09/2007 7:57
ganz schöne Herausforderung, das Motiv einzufangen. Sieht sehr schön aus - ich glaub ich geh auch mal wieder ins Naturhistorische. Da war ich seit bestimmt 10 Jahren nicht mehr.VG
Erik
Hildegard Schultheis 16/09/2007 22:04
Gar nicht leicht zu fotografieren- hast Du klasse gelöst und wieder sehr interessante Infos
früher war ich mit den Kindern immer zu Vorlesestunden da - immer ein bestimmtes Thema (meist Tiere) - war auch für die Eltern (meist Mamas) immer schön - weiß nicht ob es das noch gibt :-))